9.28

Abgeordneter Dr. Josef Smolle (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundes­kanzler! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn wir die Entwicklung der Pandemie in diesem jetzt knapp mehr als einem Jahr betrachten, dann hat sich da natürlich sehr, sehr viel getan, und ein Beispiel dafür sind eindeutig die Masken.

Während man am Beginn von Tröpfcheninfektion ausgegangen ist, war der Mund-Na­sen-Schutz das Adäquate, praktisch der Spuckschutz, der andere schützt. Mittlerweile weiß man, dass Aerosole mindestens ebenso bedeutend sind, deshalb die FFP2-Mas­ken, die nicht nur das Gegenüber, sondern auch einen selber schützen. Das ist eine Maßnahme, die bestens mit den meisten wirtschaftlichen und sozialen Interaktionen kompatibel ist, eine vernünftige Maßnahme, und ich bin jedem Menschen dankbar, der sich auch daran hält. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Was das Impfen betrifft, so ist für alle Impfstoffe, die derzeit zugelassen sind, deutlich nachgewiesen, dass sie die schweren Infektionen und vor allem die Todesfälle mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit verhindern. Das ist aus den Studien hervorgegangen, es zeigt sich derzeit aber auch an den Echtdaten in verschiedensten Ländern. Ich bin Israel zutiefst dankbar, dass es die anonymisierten Daten nicht nur der Firma, sondern auch der Weltöffentlichkeit zur Verfügung stellt und wir dieses laufende Monitoring, das dort erfolgt und das sehr intensiv und gewissenhaft ist, mitverfolgen und daraus lernen kön­nen. Das ist extrem wichtig, und was man dort sieht, hat auch der Bundeskanzler schon angedeutet.

Was mich besonders freut: Man sieht die ersten Effekte auch in Österreich. Man sieht, dass die Covid-19-Infektionen in den Alten- und Pflegeheimen deutlich zurückgehen. Man sieht, dass es jetzt auch schon eine gewisse Entkoppelung der Infektionszahlen auf der einen Seite und der schweren Verläufe auf der anderen gibt, was auf den zuneh­menden Schutz der Risikogruppen, vor allem der Hochbetagten, zurückgeht. Ich halte das für eine vernünftige Strategie.

Gerade jetzt, da wir auch mit Mutationen konfrontiert sind, ist das rasche Impfen beson­ders wichtig, denn je länger dieses Virus weltweit zirkuliert, umso größer ist die Gefahr, dass neue Mutationen auftreten. Es stellt sich natürlich die Frage: Welche Impfstoffe wirken wie gut gegen welche Variante? – Das wird laufend überprüft. Genauso stellt sich bei den Mutationen die Frage: Wie gut ist jemand, der den Wildtyp von Covid-19 durch­gemacht hat, gegen eine neue Mutante geschützt? – Da können wir in der Impfstoffent­wicklung natürlich rascher nachziehen, und das wird sicher eine Herausforderung für die nächsten Jahre sein.

Dass wir beim Testen sehr weit vorne sind, ist eine gute Möglichkeit, das in dieser Phase, in der wir uns jetzt epidemiologisch befinden, abzufedern. Man sieht deutlich, dass die Zahlen nicht in der Form exponentiell ansteigen, wie es ansonsten zu befürchten gewe­sen wäre.

Was wir alle uns in diesem Land wünschen, ist eine Perspektive, wie wir aus dieser Gesundheitskrise herauskommen. Wir befinden uns nach wie vor in einer herausfor­dernden Zeit. Diese wird noch etwa für die nächsten zehn Wochen anhalten, bis die Impfung zunehmend allen angeboten werden kann, die sich impfen lassen wollen. Für diese Perspektive kann die Regierung die Weichen stellen, und das tut sie auch. Um diese Perspektive aber Wirklichkeit werden zu lassen, sind wir alle aufgerufen; das hängt davon ab, wie wir alle uns verhalten. Ich bin jedem dankbar, der sich verantwortungsbe­wusst verhält, der sich und andere schützt und uns hilft, diese positive Perspektive bis zum Sommer zu realisieren. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Diese Perspektive mit unserem Verhalten vorzuzeigen, dazu sind wir alle aufgerufen – nicht nur die Regierungsfraktionen, sondern genauso die Sozialdemokratie, die NEOS, und ich weiß, dass es auch unter den Freiheitlichen viele Menschen gibt, die gemeinsam diesen verantwortungsvollen Weg mit uns gehen. Machen wir es gemeinsam, dann krie­gen wir das auch hin! – Danke. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

9.33

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner. – Bitte.