13.30
Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wir haben viel über den Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele gehört, und ja, es ist wert, darüber zu diskutieren. Es ist legitim, dass jeder seinen Fokus woanders hinlegt. Vor mir haben schon viele ihren Blickpunkt auf ein bestimmtes Themengebiet gerichtet, und auch ich möchte das tun.
Ich möchte mich einem Ziel widmen, nämlich Ziel 15, einem kleinen Ziel, bei dem es um die nachhaltige Bewirtschaftung geht und darum, die Nutzung der Wälder und die Gewährleistung der Artenvielfalt hervorzuheben. In den Bericht sind natürlich die Folgen, Erkenntnisse und Auswirkungen der Covid-Krise noch nicht eingeflossen. Diese müssen aber, denke ich, künftig unbedingt in der Umsetzung der Agenda 2030 berücksichtigt werden. Landökosysteme zu schützen, wiederherzustellen und ihre nachhaltige Nutzung zu fördern, Wälder nachhaltig zu bewirtschaften und dem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken, ist für österreichische Bäuerinnen und Bauern selbstverständlich.
Fast die Hälfte der Fläche Österreichs ist mit Wald bedeckt. Wald ist nicht nur Wirtschaftsraum, Wald ist auch Erholungsraum und Wald ist die natürliche Klimaanlage unseres Landes. Österreichs Wälder entwickeln sich Gott sei Dank positiv, auch das geht aus dem Bericht hervor – jedenfalls dort, wo nicht gerade der Borkenkäfer wütet und das Seine zu einer nicht so guten Entwicklung beiträgt. Gott sei Dank haben wir voriges Jahr den Waldfonds beschlossen, der eine Unterstützung für den Wiederaufbau dieser Regionen mit Vielfalt garantiert.
Immerhin wächst in Österreich jede Sekunde ein Kubikmeter Holz nach, und der wiederum bindet 250 Kilogramm Kohlenstoff oder 1 000 Kilogramm CO2. Auch diese Klimaleistung muss der Gesellschaft bewusst werden. Im Bericht verweist man darauf, dass mit der Initiative Vielfalt leben bereits über 50 Schutzprojekte für eine nachhaltige Verbesserung des Lebensraums von über 500 als bedroht eingestuften Pflanzen- und Tierarten erhalten werden.
Die heimischen Bäuerinnen und Bauern sorgen mit ihrer Bewirtschaftungsweise für Vielfalt in der Landschaft und im Wald. Wir bemühen uns um eine Balance zwischen Produktion und Biodiversität. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.) – Wer könnte das auch besser machen, wer könnte bessere Lösungskompetenz haben als die, die tagtäglich in und mit der Natur arbeiten?!
Die CO2-neutrale Baustoffnutzung, nämlich Holz als Energieträger, ist klimabilanzpositiver und viel besser gestellt als energieintensive Materialien. Die Außernutzungsstellung von Wald, die so oft gefordert wird, ist in der Klimabilanz lediglich ein Nullsummenspiel.
So deutlich wie schon lange nicht zeigt sich auch, wie wichtig solidarisches Handeln ist, gerade beim Einkauf, und das nicht nur bei Lebensmitteln, das ist eine wichtige Unterstützung. Die Solidarität wird nicht nur in der Krise der Schlüssel sein, sondern auch, um globale Ziele für künftige Generationen umzusetzen – das zeigt uns dieser breit gefächerte Bericht ganz eindeutig. – Vielen Dank dafür, Frau Ministerin! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
13.34
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Johann Singer. – Bitte, Herr Abgeordneter.