11.09

Abgeordneter Hermann Weratschnig, MBA MSc (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Werte Abgeordnete! Werte Staatssekretärin! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Künstlerinnen und Künstler wollen auftreten, Kreativität leben, zeigen, sich mitteilen, am gesellschaftlichen Diskurs teilhaben, Kritik äußern, coram publico, wenn es geht. Das ist die Voraussetzung für eine breite Tätigkeit. Joseph Beuys sagte – ich zitiere –: „Kunst = Mensch = Kreativität = Freiheit“.

Niemand wünscht sich in der Kulturbranche dauerhaft Unterstützung, auf die Schulter geklopft oder Hoffnungen gemacht zu bekommen. Natürlich wäre es uns allen lieb, wie die Frau Staatssekretärin schon erwähnt hat, wenn nach einem Jahr alles klar wäre, wir einen Leitfaden vorlegen könnten und es fixe Zeitpläne und Konzepte gäbe, wie die Öff­nung ausschaut.

Leider gibt es einen Virus, der sich an keine Vereinbarungen hält, der sich ständig verän­dert, der derzeit noch im Rampenlicht steht. Aus diesem Grund lässt sich der Virus auch nicht von Oppositionsanträgen wie den vorliegenden von den Abgeordneten Drozda oder Schellhorn beeindrucken. Wir wissen aber, wenn geöffnet wird, dann gibt es klare Hygienekonzepte. Unser Ziel – und dafür werden wir uns, glaube ich, im Kulturaus­schuss einsetzen – ist, dass frühestmöglich mit den entsprechenden Konzepten geöffnet wird. Die Öffnung der Museen ist ein gutes Beispiel. Gehen Sie ins Museum! Schauen Sie sich an, was österreichische Museen zu bieten haben!

Planbarkeit und Zuverlässigkeit – es wurde heute schon von Abgeordneter Großbauer erwähnt – gibt es bei 13 unterschiedlichen Möglichkeiten der Unterstützung. Ich möchte nur drei hervorheben: den Überbrückungsfinanzierungsfonds – 88 Millionen Euro wur­den ausbezahlt; den NPO-Fonds – von zugesagten Mitteln in Höhe von 335 Millionen Euro wurden 276 Millionen Euro ausbezahlt; den Künstler-Sozialversicherungsfonds – in drei Phasen wurden 19 Millionen Euro ausbezahlt.

Für ein breites Öffnen braucht es eine Impfwirkung. Diese Impfwirkung wird es geben, dafür brauchen wir noch Zeit. Freuen wir uns auf eine kunstvolle Zeit, auf kunstvolle Zeiten, und freuen wir uns auf eine Kunst, die sich in den letzten Monaten in der Pan­demie auch mit der Pandemie beschäftigt hat! Darauf freue ich mich besonders: welche Kunstideen es in Zukunft geben wird.

Zuletzt mein Danke an Abgeordneten Thomas Drozda: Es war eine kurze Zeit der Zu­sammenarbeit im Kulturausschuss nach unserem Einziehen ins Parlament. Ich schätze dich, ich schätze deinen Widerspruch und deine Kritik und kann mich deinen Zitaten klar anschließen. Der Widerspruch schärft auf jeden Fall immer die eigene Meinung und ist im parlamentarischen Prozess notwendig. – Danke schön. (Beifall bei Abgeordneten von Grünen und ÖVP.)

11.13

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Höfinger. – Bitte.