19.12

Abgeordneter Dipl.-Ing. Gerhard Deimek (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Wir behandeln einen Gesetzentwurf betreffend eine Ticketvariante und eine Gesellschaft dazu, wobei das Ticket den etwas sperrigen Namen 1-2-3-Klima­ticket trägt. Ich habe mir die Mühe gemacht, Unterlagen anzuschauen, die uns zur Ver­fügung gestanden sind. Ich muss sagen: Der Titel, ja, das ist Werbung, das ist nett, dahinter versteckt sich zum Teil ein Produkt, das auch gut ist, aber schauen wir es uns im Detail an!

Frau Bundesministerin, Sie kennen das sogenannte Ennöckl-Gutachten. Herr Professor Daniel Ennöckl von der Uni Wien zerpflückt unter anderem den Namen Klimaticket, denn mit Klima, sagt er, habe das Ganze nichts zu tun. Frau Bundesministerin, ich muss dem Herrn Professor recht geben, es hat nichts mit Klima, sondern es hat mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu tun, und es hat damit zu tun, dass man verstärkt in die öffentlichen Verkehrsmittel gehen will. Mit Klima aber hat es nichts zu tun.

Was hätten wir wirklich gebraucht? – Nicht ein günstigeres Ticket, sondern ein besseres Angebot – mehr Angebot – und vor allem eine günstige letzte Meile. Das sage nicht ich, sondern das sagen Ihnen unter anderem auch die Medien, beispielsweise Frau Unger­boeck vom „Standard“. Sie kennt sich in der Materie aus, sie ist da voll dabei.

Es heißt 1-2-3-Ticket, das ist immer dahintergestanden. Das, was wir jetzt bekommen, was wir jetzt beschließen, ist das Dreierticket, und das ist nichts anderes als das soge­nannte Österreichticket, das schon andere Verkehrsminister wollten, etliche von der SPÖ und Minister Hofer damals. Genau das wird jetzt finalisiert – es ist nicht mehr, es ist nicht weniger. Ich bin auch sehr zufrieden damit, das ist ein gutes Produkt.

Es wird jetzt aber versprochen, dass danach das Einser- und Zweierticket kommen wer­den – auch wenn es gute Gespräche gibt, auch wenn es vielleicht schon Vorverträge gibt, so werden diese nicht kommen! Von Verträgen sind Sie nämlich noch weit entfernt. Betreffend Verbünde, wo Sie immer sagen, Sie hatten gute Gespräche, darf ich Ihnen sagen: Die Verbünde sind enttäuscht. Mit den Mitteln, mit der Arbeit, die man bis jetzt reingesteckt hat, hätte man wesentlich mehr rausholen können. Ich weiß nicht, warum es nicht passiert ist, da sind Sie letztverantwortlich. Es hätte wie gesagt wesentlich mehr sein können.

Fassen wir zusammen: grundsätzlich ein gutes Produkt, aber eine ganz schlechte Durchführungsweise und auch ein reiner Marketingverkauf, der das Geld nicht wert ist. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

19.15

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hermann Weratsch­nig. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.