21.01

Abgeordneter Joachim Schnabel (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesmi­nisterin! Kollege Rauch hat ein Ereignis angesprochen, von dem er nicht genau das Da­tum wusste. Ich weiß es, es war der 29. Dezember 2020. Ich saß in meinem Büro, der Schreibtisch begann zu zittern, die Deckenlampe zu wackeln und der Boden vibrierte. Es war ein Erdbeben, das – wie sich wenig später herausgestellt hat – sein Epizentrum in der Nähe von Zagreb, in der Region Petrinja, Sisak hatte. Die Richterskala hat einen Wert von 6,4 angezeigt, es gab dort schwere Schäden und sieben Todesopfer zu be­klagen.

Unmittelbar danach hat aus der Zivilbevölkerung getrieben auch von Gemeinden, von der freiwilligen Feuerwehr mit ihren Katastrophenschutzzügen  eine Hilfswelle einge­setzt. Es wurde dort mit Man- und Womanpower (Zwischenruf des Abg. Rauch), aber auch mit vielen Hilfsmaterialien Hilfe vor Ort geleistet. (Beifall bei der ÖVP.)

Warum sage ich das? Einerseits um all jenen, die sich da so engagiert haben, zu danken, andererseits deshalb, weil sich genau – wir haben es heute schon mehrfach gehört – in dieser Region, in dieser Erdbebenzone, circa 80 Kilometer südlich der steiri­schen Staatsgrenze das Kraftwerk Krško befindet. Wir haben schon gehört, es hat meh­rere Störfälle gegeben.

Ich bin froh, dass wir nach einem kurzen Unsicherheitsmoment bei den NEOS hier wieder einen Allparteienzusammenschluss haben, um uns eindeutig und einstimmig gegen die Nutzung des Atomkraftwerks zur Gewinnung von Strom auszusprechen. Wir brauchen diesen Schulterschluss für die Sicherheit unserer, meiner Heimatregion, aber generell für die Bevölkerung in Österreich. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Krško strahlt im wahrsten Sinne des Wortes eine doppelte Gefahr aus: durch das Alter  wir müssen uns wirklich für eine Schließung dieses Atomkraftwerks einsetzen –, aber auch durch die Lage in dieser, wie schon gesagt, seismologisch gefährlichen Gegend. Naturkatastrophen können wir nicht verhindern, wir können dort nur helfen, aber Atom­katastrophen können wir als Menschen schon verhindern. Deswegen danke ich Ihnen, Frau Ministerin, für Ihren Einsatz, dass wir uns alle gemeinsam für ein Aus für das AKW Krško und natürlich auch andere einsetzen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Grünen.)

21.03

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Kollege Bernhard zu Wort gemeldet. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.