17.22

Abgeordneter Dietmar Keck (SPÖ): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich wollte mich nicht zu Wort melden, aber aufgrund der Aussagen der Vorredner habe ich es nicht mehr ausgehalten, nicht ans Rednerpult zu treten. Meine Damen und Herren, ich frage alle, die hier gestanden sind: Weiß eigentlich jeder von euch, wie es den Be­schäftigten von MAN geht? Weiß jeder, was mit denen los ist, wie es denen psychisch geht (Ja-Rufe bei der ÖVP), wenn ein Konzern kommt und den Beschäftigten eines Unternehmens, das Millionengewinne macht, sagt: Ich sperre euch zu oder ihr nehmt ein Angebot an, das ich diktiere!? Siegfried Wolf sitzt nämlich bei Porsche im Auf­sichtsrat, und der hat den Auftrag bekommen, und das sage ich hier und heute, nur dieses Konzept vorzuschlagen. Wieso verhandelt MAN/VW nicht mit anderen? – Weil sie diesen Betrieb nicht mehr haben wollen, Punkt, aus, fertig! Sie wollen ihn über die Klinge springen lassen.

Ich sage euch: Ich weiß, wie es denen geht! Meinem Unternehmen ist es zweimal so gegangen, du weißt es, Gust (in Richtung Abg. Wöginger), 1986 und 2003. Wir haben es geschafft, weil es damals alle – und das kann ich jetzt ganz klar sagen, auch wenn man wieder zu lachen anfängt – unter sozialdemokratischer Regierungsbeteiligung ge­schafft haben, Lösungen zu finden.

Ich möchte nur eines wissen – ich habe heute noch nichts gehört, Herr Bundeskanzler ‑: Wieso bieten wir diesem VW-Konzern nicht die Stirn? Ein Konzern, der 2020 nach Steu­ern 8,8 Milliarden Euro Gewinn gemacht hat, will 8 000 Arbeitsplätze in Österreich dafür riskieren, dass er noch mehr Gewinne macht? Da ist es hoch an der Zeit, hier von diesem Platz aus zu sagen: Wenn Sie es so wollen, dann gibt es keinen Audi, dann gibt es keinen Skoda, dann gibt es keinen MAN und keinen VW mehr in den öffentlichen Be­reichen (Beifall bei der SPÖ), dann werden diese Autos nicht mehr gekauft! Das erwarte ich mir von einer Regierung, dass sie klar und deutlich sagt: Wenn ihr so mit uns umgeht, dann werden wir diese Konsequenzen ziehen! Das erwarte ich mir. Sagen Sie es, Herr Bundeskanzler! (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

17.24

Präsidentin Doris Bures: Ein zweites Mal zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter An­dreas Ottenschläger. – Bitte.