21.19

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Hohes Haus! Sie haben heute in der Aktuellen Stunde davon gesprochen, dass wir im Zusammenhang mit Klimaschutz unsere schöne Welt erhalten können. Ich sehe das genauso, das ist ein hehres Ziel. Mir ist ein Buch, das viele von uns vielleicht in der Schulzeit gelesen haben, in Erinnerung gekommen: „Schöne neue Welt“ – „Brave New World“ –, in dem Aldous Huxley eine Gesellschaft im Jahr 2540 zeichnet, die in einem autoritären Staat lebt, so ähnlich wie in George Orwells „1984“ – totalitäre, autori­täre Staaten, die wir uns nicht als eine schöne neue Welt vorstellen.

Mit Sicherheit will niemand derartige Systeme haben, und im Gegenteil, ich sehe es als eine Chance, aus der Coronakrise heraus sozusagen eine schöne neue Welt – ohne ein Träumer zu sein – zu bauen. Ich finde, dass die politischen Voraussetzungen dafür ge­geben sind, denn viele der Generationen, die heute in der Welt leben, haben eine der­artige Pandemie vorher nicht erlebt und sind weltweit schwer getroffen, da leider viele Menschen verstorben sind und viele Menschen an den Folgen leiden – alle sehnen sich danach, wieder in ein normales Leben zurückzukehren –, und gleichzeitig geht es da­rum, diese Chance zu nutzen, Lehren aus der Coronakrise zu ziehen, eine neue Welt zu bauen, die noch stärker in Richtung Klimaschutz, in Richtung Umweltschutz, in Richtung erneuerbare Energien fokussiert. Das ist eine Riesenchance!

Mit dem EU-Wiederaufbaufonds sind Grundlagen geschaffen, mit dem Comebackplan der Bundesregierung sind finanzielle Grundlagen geschaffen worden, die da einen Im­puls geben sollen. Das halte ich für sehr positiv, auch die Entscheidung, dass die Inves­titionsprämie erhöht wird, wenn man zum Beispiel in Digitalisierung, Ökologisierung in­vestiert – das bringt meiner Meinung nach einen starken Impuls. Ich habe mit vielen Unternehmern oder Menschen gesprochen, die jetzt einfach zu Hause in Fotovoltaik­anlagen, in erneuerbare Energie investieren. Das ist eine große Chance.

Ich möchte einen Punkt noch erwähnen, weil die Atomkraft erwähnt wurde: Wir sehen jetzt, was sich in Fukushima abspielt, wo das atomar verseuchte Wasser, das Kühlwasser, jetzt über Jahre ins Meer gelassen werden soll, mit enormen Kosten. Da soll noch ir­gendjemand von der Atomkraft reden – das ist völlig aberwitzig.

Eine schöne neue Welt kann es nur ohne Atomkraft und nur mit erneuerbarer Energie geben. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

21.22

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Shetty. – Bitte.