13.38

Abgeordneter Hermann Weratschnig, MBA MSc (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Werte Abgeordnete! Der Weltraum, unendliche Weiten; wir schreiben das Jahr 2021, 183 Abgeordnete und die Bundesregierung sind fünf Jahre unterwegs, um Welten zu entdecken. (Heiterkeit bei den Grünen.) Wir entdecken in der Koalition bereits neue Welten und stehen vor großen Herausforde­run­gen. (Zwischenruf des Abg. Hörl.) Wir stehen vor der Herausforderung, die Pandemie zu bekämpfen, und vor allem – jetzt komme ich zum Thema – vor der größten Heraus­forderung der Menschheitsgeschichte, nämlich jener, einen Klimakollaps zu vermeiden. Unsere Zivilisation zu schützen ist die zentrale Aufgabe, und dazu brauchen wir auch die Satellitenraumfahrt. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Trägerraketen wie Ariane 6 und Vega-C sind wichtige Träger für die europäische Satellitenraumfahrt. Die vorliegende Erklärung, die bis 2035 gilt, ist ein starkes europäisches Zeichen, ein starkes österreichisches Signal mit sehr vielen Firmen, die sich beteiligen. Alleine an dem Ariane-Projekt, werte Abgeordnete, sind 600 Unter­nehmen aus 13 EU-Staaten beteiligt. Es sind 350 KMUs, die da Forschungsarbeit betreiben.

Die Singlebodyrakete Vega-C ist vor allem für schwere Frachtmodule entwickelt worden. Vega-C soll im Juni/Juli 2021 als Träger für den Space Rider, das ist ein wieder­verwendbares – erstmalig ein wiederverwendbares – Weltraumlabor, das Forschungs­arbeiten sicherstellen sollte, bereitstehen.

Der Mehrwert für den Standort Österreich liegt auf der Hand: Er liegt in der Material­forschung, in der Entwicklung von Antriebstechnologien, in Digitalisierung, Big Data, Wetterdiensten und – zunehmend wichtiger – natürlich auch im Bereich der Klima­for­schung. Wir brauchen da unsere Weltraumstrategie.

Die Bedeutung von Satelliten wird täglich wichtiger: Überwachung der Treibhaus­gas­inventur, Monitoring bei Eis und Schnee, Potenzialanalysen im Einsatz von erneuer­baren Energien – das ist, glaube ich, besonders wichtig –, Entfernung von Plastikmüll aus unseren Weltmeeren – auch da müssen wir auf Satellitendaten zurückgreifen –, Hochwassermanagement, Wasserversorgung, Schifffahrt und viele andere Bereiche.

Diese Woche gab es bereits, glaube ich, einen sehr wichtigen Termin zum Thema Weltraumschrott: die Konferenz, die sich mit dem Thema Weltraumschrott beschäftigt. Unser Generaldirektor der ESA Josef Aschbacher machte auf dieses Problem aufmerk­sam, ein sehr wichtiges Problem für unsere Sicherheit und für die Weiterentwicklung: 129 Millionen Trümmerteile sind im Weltraum unterwegs und stellen da ein großes Problem dar. Dazu ist eine europäische Mission unter Federführung der ESA notwendig.

Sehr geehrter Herr Staatssekretär, an dieser Stelle freut es mich, dass das BMK sich hier sehr stark engagiert. Das sollte auch der §-27-Antrag zum Ausdruck bringen. Die in Arbeit befindliche Weltraumstrategie sollte fertiggestellt und dem Nationalrat vorgelegt werden.

Letzter Satz: Wenn es um den Klimaschutz und um das Klimaschutzgesetz geht, sehen wir uns auf der Kommandobrücke tätig. Dazu lade ich alle Abgeordneten und die Bundesregierung ein. Es braucht viel Energie und – was den Klimaschutz betrifft – es braucht Lichtgeschwindigkeit! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.41

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Christian Hafenecker. – Bitte, Herr Abgeordneter.