14.03

Abgeordnete Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! „Der Weltraum, unendliche Weiten. [...] Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise [...]. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“ – Mein Kollege hat es zitiert, ich habe es jetzt gegoogelt: Seit 55 Jahren ist die Faszination Weltraum ungebrochen. Ich habe nicht gedacht, dass es so alt ist – 55 Jahre! Generationen sind von Captain Kirk und seinem Team der Enterprise be­geistert. Die Faszination Weltraum ist ungebrochen, nur ist sie in den letzten Jahr­zehnten wesentlich realer in unser Leben gekommen.

Wieso brauchen wir als Österreich eine Strategie?, könnte man fragen. Sind wir nicht viel zu klein? – Für mich hat das drei Gründe. Einer wurde schon ausführlich beantwortet: Es ist ein Wirtschaftsfaktor. 125 Millionen Euro Jahresumsatz wird von 120 Unternehmen und Institutionen mit mehr als 1 000 Beschäftigten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschaffen. Wer sind diese Menschen? – Das sind Ingenieure, das sind Mechatroniker, das sind zum Beispiel aber auch Modeschüler, die in der Ruag – das ist in meinem Wahlkreis in Berndorf – Ummantelungssysteme für Satelliten nähen. Es sind unglaublich viele Jobs, die da entstehen. Die besten Raketen und Satelliten der Welt haben Schlüsselkomponenten made in Austria. Darauf dürfen wir unglaublich stolz sein. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Sie – zum Beispiel Enpulsion, Peak Technology, Ruag ist jetzt genannt worden, und viele, viele mehr – schaffen dabei Produkte, ohne die unser Leben gar nicht mehr möglich wäre. Wir haben schon von Navigationssystemen gesprochen, unverzichtbar im Kampf gegen den Klimawandel sind aber eben auch Wetter- und Prognosesysteme. Da ist ein unglaubliches Werken an unserem Himmel, und nun muss man eben auch sagen, dass dadurch Probleme entstehen. Es entsteht Weltraummüll, und dabei ist die Frage zu klären: Wer ist die Müllabfuhr des Weltraums? – Auch da ist es notwendig, dass wir als kleines Land politisch mitmischen und mitreden.

Zu guter Letzt jedoch – und das ist mein Punkt drei – ist das Allerwesentlichste, glaube ich: Warum brauchen wir eine Weltraumstrategie? Warum müssen wir uns hier ein­mischen? – Weil es ein Zeichen ist. Es ist ein Zeichen, dass wir uns als Österreich und als Europa nicht aufgeben, dass wir weiterhin bereit sind, in diesem Kampf zwischen China und den USA groß zu denken, dass wir in dieser globalisierten Welt die Innovationskraft behalten wollen, dass wir weiterhin voll Zuversicht an unsere Menschen glauben, dass wir glauben, dass wir in dieser unendlichen Weite unsere Talente halten und wiederentdecken können und dass wir nicht irgendwann zurückbleiben und in ein paar Jahrzehnten zu einem Dritte-Welt-Kontinent werden. Manche sagen uns das voraus. Ich glaube es nicht. Ich bin zuversichtlich, dass wir weiter ganz vorn dabeibleiben. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.06

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Mag. Corinna Scharzenberger