18.03

Abgeordneter Lukas Brandweiner (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundes­ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause vor den Bildschirmen! Jetzt bin ich zwar keine acht Jahre im Landwirtschaftsausschuss wie Kollegin Ecker, aber ich glaube, ich habe als ÖAABler schon mehr Kontakt zur Land­wirten gehabt als sie. Das Bild, das sie zeichnet, dass die Landwirte tonnenweise Gly­phosat ausbringen und böse sind, weise ich deutlich zurück. Ich empfehle da, wirklich einmal Kontakt zu den Landwirtinnen und Landwirten zu suchen und das Bild zu ändern. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir beschließen heute eine praxisnahe, gute Regelung. Das Pflanzenschutzmittelgesetz soll klar regeln, in welchen Bereichen Glyphosat verboten werden soll. Das sind drei wesentliche Bereiche: Der eine sind sensible öffentliche Flächen – da rede ich von Kin­dergärten, Plätzen vor Schulen oder auch Spielplätze –, zum Zweiten im Privatbereich, das heißt in Hausgärten, und drittens im wirtschaftlichen Sektor, wenn es keinen Sach­kundenachweis gibt. Oder anders formuliert: In Zukunft dürfen nur mehr die Expertinnen und Experten, die Landwirtinnen und Landwirte, die Gärtnerinnen und Gärtner, die eine Schulung gemacht und einen Sachkundenachweis haben, dieses Mittel verwenden, ganz unter dem Motto: So wenig wie notwendig, aber so viel es halt braucht.

Ich darf als Niederösterreicher schon auch auf den kommunalen Bereich hinweisen: Es braucht ja – und das muss man auch dazusagen – nicht immer eine gesetzliche Rege­lung, damit man etwas Gutes tun kann. In Niederösterreich ist mit der Bewegung Natur im Garten wirklich etwas sehr Gutes gelungen, das übrigens in vielen anderen Bun­desländern, sogar in anderen Ländern kopiert wird. Das heißt, man darf gute Dinge auch kopieren.

Natur im Garten betreibt Gärten ohne Pestizide, ohne chemisch-synthetische Dünger und ohne Torf. Mittlerweile wurden fast 18 000 Hausgärten als Natur-im-Garten-Garten zertifiziert, 439 Gemeinden in Niederösterreich bewirtschaften die allgemeinen Flächen bereits ökologisch und fast 300 halten sich an alle Natur-im-Garten-Regeln, haben sogar im Gemeinderat beschlossen, dass sie Natur-im-Garten-Gemeinden sind. Das heißt, da wird schon tolle Arbeit geleistet. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Es macht mich besonders stolz, weil wir das in meiner Heimatgemeinde Groß Gerungs natürlich schon gemacht haben. Wir sind eine Natur-im-Garten-Gemeinde. Was ist das Ziel der Sache? – Wir sollen ja auch Vorbilder für die Bevölkerung sein, darum geht es.

Ich darf noch einmal erwähnen, weil es mich wirklich ärgert: Schauen wir, dass wir unse­ren Expertinnen und Experten vertrauen, und seien wir selbst Vorbilder, ganz im Sinne der Bewegung Natur im Garten! – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Grünen.)

18.06

Präsidentin Doris Bures: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeord­nete Cornelia Ecker zu Wort gemeldet. – Bitte.