16.45

Abgeordneter Norbert Sieber (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Wir debattieren die Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes zum Eltern-Kind-Pass, und ein Blick in den Antrag zeigt schon klar, worum es geht. Der Mutter-Kind-Pass zielt darauf ab, dass alle Schwangeren und Eltern von Kleinkindern die Gelegenheit zur bestmöglichen Vorsorge für Mutter und Kind nützen und dass dieses Angebot in Anspruch genommen werden kann. Das war bisher so, das ist jetzt so und das soll auch in Zukunft so bleiben.

Geschätzte Kollegin Wimmer, alle deine Vorbehalte sind sicherlich begründet, ihr werdet das auch begleiten. Wir haben gesagt: Es ist der Startschuss für eine Weiterentwicklung unter Einbindung der entsprechenden Stakeholder, und da werden wir auch alle gemein­sam unsere Forderungen und Vorstellungen vom neuen Eltern-Kind-Pass einbringen können.

Weil aber der bisherige Mutter-Kind-Pass so ein Erfolgsmodell war, lohnt es sich auch, in die Historie dieses Passes zu schauen: Im Jahr 1974 von der damaligen Gesundheits­ministerin Leodolter ins Leben gerufen, waren es ganz einfach die Kindergesundheit und die Müttergesundheit, die dabei im Vordergrund standen. Der Mutter-Kind-Pass war ein voller Erfolg, denn die Kindersterblichkeit konnte dramatisch gesenkt werden und auch die Gefahr für die Schwangeren beziehungsweise für die jungen Mütter wurde ent­sprechend gesenkt.

Meine Damen und Herren, die geschätzte Frau Ministerin Leodolter ist nicht mehr am Leben, aber eine Begleiterin von ihr ist es, nämlich die damalige Staatssekretärin im Familienbereich, Elfriede Karl. Ich konnte mit ihr Kontakt aufnehmen und ein Gespräch führen, und ich kann Ihnen berichten: Die ehemalige Staatssekretärin Karl lässt uns alle grüßen und ist stolz darauf, dass das Projekt, das damals von ihr und Ministerin Leodolter begonnen, aber auch über die Parteigrenzen hinweg gemeinsam beschlossen worden ist, so erfolgreich war, so segensreich für uns alle war und dass wir heute eine Weiterentwicklung vorantreiben können. Ich persönlich freue mich, dass wir das gemeinsam tun. Ich glaube, das ist das Wichtigste an diesem Antrag.

Ein wichtiger Ausspruch von Prof. Leodolter, dem Sohn der damaligen Ministerin, lautet: In keinem Bereich der Humanmedizin wurden in den letzten 40 Jahren so große Fort­schritte gemacht wie im Bereich der Peri- und Neonatalmedizin. – In keinem Bereich waren wir also so erfolgreich wie da. Deswegen müssen wir alles daransetzen und ist es unser erklärtes Ziel, dass wir genau das – was du (in Richtung Abg. Petra Wimmer) auch angesprochen hast – gemeinsam weiterbringen, in die Verhandlungen mit einbringen und auch den zukünftigen Familien-Kind-Pass beziehungsweise Eltern-Kind-Pass wieder zu dem Erfolgsmodell machen, das es bisher schon war.

Ich persönlich bin froh, dass wir diesen Schritt gemeinsam setzen, dass wir eine ent­sprechende Weiterentwicklung der Gesundheitsvorsorge von Kindern bis zum 18. Le­bensjahr vorantreiben können. Ich glaube, dass das eine Qualität mit sich bringt, die gerade in der heutigen, in der neuen Gesellschaft wichtig und sinnvoll ist.

Ich danke noch einmal allen Fraktionen für die Unterstützung des Antrages und freue mich schon auf die entsprechenden Verhandlungen dazu. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

16.49

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Abgeordnete Mühlberghuber ist zu Wort ge­meldet. – Bitte.