21.02

Abgeordneter Ing. Martin Litschauer (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ja, Reparaturbonus: Kollege Bernhard hat mir, glaube ich, gerade ein bisschen ein Thema aufgelegt. Er hat das Augenmerk auf die Lohnnebenkosten beim Reparieren gelegt, und ich würde das gerne gleich einmal ein bisschen aufgreifen. (Präsident Sobotka übernimmt den Vorsitz.)

Grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass die Höhe der Lohnnebenkosten beim Repa­rieren ein Problem darstellt, wenn man einen sehr hohen Arbeitsaufwand hat. Wenn man aber Kleingeräte repariert, muss das Problem nicht zwingend bei der Finanzierung der Kosten der Reparatur liegen, weil auch die Ersatzteilkostenproblematik sehr stark hinein­spielt und nur die Entlastung bei den Lohnnebenkosten die Reparatur noch nicht wirt­schaftlich macht.

Ein kleines Beispiel: Ich hatte einen kaputten Drucker, da war der Druckkopf ein­gegan­gen. Der Drucker hatte damals 90 Euro gekostet. Dann wollte ich den Druckkopf erset­zen und habe lange gesucht, bis ich überhaupt ein Ersatzteil gefunden habe. Dann hätte das Ding 65 Euro gekostet, nur der Druckkopf. Es scheitert dann daran, dass Ersatzteile einfach so viel kosten, und deswegen ist dieser Reparaturbonus, der Gesamtkosten tragen kann, so wie er jetzt angesetzt ist, ganz, ganz wichtig.

Da sehen wir: Wir müssen dahin kommen, dass die Ersatzteile erstens verfügbar sind, zweitens auch einen vernünftigen Preis haben und man hoffentlich auch Produkte bekommt, die hochwertig und langlebig sind. Mit diesem Reparaturbonus wird es uns gelingen, dass den Österreicherinnen und Österreichern viele Hundert Millionen Euro überbleiben. Die können sie dann hoffentlich auch in hochwertige Geräte investieren.

Meine Kollegin Ulli Fischer war bei Sepp Eisenriegler im Reparatur- und Servicezentrum, und ich habe Sepp Eisenriegler auch schon einmal kennenlernen dürfen. Er bringt ein ganz interessantes Beispiel. Er sagt: Wenn man 20 Jahre Wäsche waschen will, dann hat man die Möglichkeit, eine Waschmaschine zu kaufen, die zwischen 800 und 900 Euro kostet und die in der Regel dann die 20 Jahre hält oder nur kleine Reparaturen braucht, oder man kauft sieben Waschmaschinen um 300 Euro, bei denen die Kunststofftrom­meln nach drei Jahren kaputt sind, weil man da nicht mehr als drei Jahre Lebensdauer erwarten darf. Man hat dann sieben mal 300 Euro in der gleichen Zeit ausgegeben und das Doppelte von dem in die Waschmaschine investiert, was eine langlebige, hoch­qualitative Waschmaschine gekostet hätte. Diese hochqualitative Waschmaschine lässt sich natürlich auch wesentlich wirtschaftlicher finanzieren. Die 300-Euro-Wasch­maschine ist im Regelfall etwas, das sofort auf den Müll kommt.

Ich darf vielleicht noch zur Ökodesignrichtlinie ergänzen: Es gibt auch Handys (ein Handy in die Höhe haltend), bei denen man nicht nur den Akku tauschen kann, sondern jedes Ersatzteil, Kamera und so weiter, nachkaufen kann, und deswegen ist auch auf die Produktwahl noch ein bisschen Augenmerk zu legen. Da bin ich auch ein großer Freund der Digitalisierung, denn die Digitalisierung hilft dabei, dass man diese Teile teilweise selber ohne Spezialwerkzeug reparieren kann, und deswegen freue ich mich darauf, dass wir das Reparieren fördern und auch die notwendige Motivation dafür bei allen auslösen. – Vielen Dank. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

21.05

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist damit geschlossen.

Wünscht die Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.