12.00

Abgeordneter Hermann Brückl, MA (FPÖ): Frau Präsident! Geschätzter Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Wir befinden uns gerade in einer Zeit, in der eine Fußballeuropa­meisterschaft ausgerichtet wird. Herr Professor Taschner, ich hatte mein Spiel – meine Rede – völlig anders angelegt. Jetzt haben Sie mir in der 2. Minute einen Elfmeter aufge­legt. Das darf ich Ihnen so sagen.

Sie haben gesagt: Wir haben dieses Schuljahr bravourös gemeistert. – Sie haben davon gesprochen, dass der Herr Bundesminister es wunderbar gemacht hat. Herr Professor Taschner, wir haben – und das wissen Sie – den Testwahnsinn und den Maskenzwang in den Schulen stets massiv abgelehnt. Das war für uns etwas, was die Schüler unter Druck gesetzt hat. Das waren massive Belastungen für Schüler, Lehrer und Eltern (Bei­fall bei der FPÖ), wobei man auch anmerken darf: Der größte Fehler waren im Grunde genommen die Schulschließungen, denn die haben Schäden verursacht, die teilweise irreparabel sind. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ich darf aber darauf zurückkommen: Wir haben es ja nicht nur kritisiert, sondern wir ha­ben Ihnen auch Vorschläge gemacht und dem Herrn Bundesminister auch dieses Kon­zept vorgelegt. Dieses Konzept, ausgearbeitet von Herrn Professor Kähler, dem Leiter des Instituts für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Universität der Bundes­wehr in München, hätte das Maskentragen und den Testwahnsinn unnötig gemacht. Wir haben gesagt: Setzen Sie Raumluftreiniger ein! Setzen Sie Trennwände ein! Halten wir diese üblichen Hygieneregeln ein! Das genügt, das ist ausreichend, weil es auch wissen­schaftlich nachgewiesen ist.

Wir haben stattdessen 139 Millionen Euro – so hoch sind die Kosten nach Auskunft des Herrn Ministers im Ausschuss – für Tests, für Zwangstestungen eingesetzt. Ich bestehe auch auf diesem Ausdruck, weil es einfach nicht freiwillig war. 139 Millionen Euro: Für diese 139 Millionen Euro hätten wir die Klassenräume in unseren Schulen mit diesen Raumluftreinigern und Trennwänden ausstatten können, ohne Kinder zu verlieren, die dem Unterricht aufgrund dieser Tests und aufgrund des Maskentragens aus verschie­densten Gründen nicht gefolgt sind. Es wäre möglich gewesen, einen ordentlichen Un­terricht abzuhalten, der nicht in das Homeschooling hätte verlegt werden müssen. Statt­dessen hätten wir tatsächlich den Präsenzunterricht gewährleisten können. (Beifall bei der FPÖ.) Das ist das Entscheidende.

Herr Professor Taschner, Sie haben auch die Matura angesprochen. Es gab im Vorjahr eine Matura, bei der sich zumindest im Fach Mathematik gezeigt hat, dass das Ergebnis ein sehr schlechtes beziehungsweise ein schlechteres war. Gleichzeitig ist aber auch die mündliche Matura entfallen. Für uns sind das Punkte, die nicht möglich sind. Das darf nicht sein. Wir dürfen das Niveau unserer Matura und vor allem das Bildungsniveau der Schüler nicht abfallen lassen.

Unser Vorschlag lautete, eine teilzentralisierte Matura durchzuführen. Das hätte bedeu­tet, dass jeder Schüler die Grundfähigkeiten beherrschen und die Grundkenntnisse auf­weisen muss. Das kann man zentral machen. Über den Rest, also über das, was darüber hinausgeht – beispielsweise eine Wahrscheinlichkeitsrechnung oder was auch immer –, sollen die Schulen bitte autonom entscheiden, wie dies in der Vergangenheit über Jahr­zehnte hinweg in Österreich geschehen ist. Matura Alt ist das Stichwort dazu. Ich glaube, das ist ein gangbarer Weg.

Ich möchte aber – leider schon – zum Schluss kommen: Herr Bundesminister, ich er­suche Sie eindringlich: Gewährleisten Sie unseren Kindern, unseren Schülern, den Leh­rern und Eltern einen planbaren Unterrichtsbeginn im Herbst! Dieser ist möglich. Das ist nämlich auch ein Vorteil des Konzeptes, das wir vorgeschlagen haben. Bringen wir diese Trennwände, bringen wir die Raumluftreiniger zum Einsatz, denn dann können wir ge­währleisten, dass die Schulen offen sind und am 14. September, am 15. September – wann auch immer – mit einem geordneten, guten und organisierten Unterricht starten können! Das ist das Entscheidende und Wichtige. Wir brauchen Planbarkeit und Sicher­heit für unsere Schüler, unsere Kinder und die Eltern. Darum ersuche ich Sie, Herr Bun­desminister: Sorgen Sie dafür, dass unsere Schüler im Herbst ordentlich in die Schule gehen können! (Beifall bei der FPÖ.)

12.05

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Sibylle Hamann. – Bitte.