13.11

Abgeordnete Claudia Plakolm (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminis­ter! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als eines der ersten europäischen Länder haben wir in Österreich im Februar die Schulen geöffnet, mit regelmäßigen Tests, die sehr, sehr gut funktionieren. Das sichert uns auch im Herbst einen ordentlichen Schulstart. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Nicht nur über dieses Thema, sondern auch über viele andere haben wir letzte Woche im Unterrichtsausschuss gemeinsam gesprochen. Wir modernisieren die Lehrpläne und schaffen damit Platz für wichtige Anforderungen, die in Zukunft nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch im privaten Bereich gestellt werden. Wir schaffen Platz für neue Medien, für Praxis, für Umweltkunde und hoffentlich bald auch für politische Bildung. Ab dem nächsten Schuljahr kommt der Ethikunterricht für alle, die nicht den Religionsunterricht besuchen, auch damit wird eine langjährige Forderung umgesetzt. (Zwischenruf des Abg. Loacker.)

Jetzt zum durchaus spannenden Antrag der FPÖ: Mit der Lehrerdienstrechtsnovelle gibt es ja bereits seit 2013 ein einheitliches Dienstrecht für Pädagoginnen und Pädagogen. Es war damals eine bewusste politische Entscheidung, dass es zu einer Übergangs­phase kommt, bis alle Lehrkräfte, die sich noch im alten System befinden, dieses System verlassen. Deswegen gibt es jetzt parallel zum alten das neue Dienstrecht, diese Über­gangsphase läuft aber, wie gesagt, aus.

In Ihrem Antrag werden aber durchaus auch sehr wichtige Weiterentwicklungen ange­sprochen, an denen im Bildungsministerium schon laufend gearbeitet wird. Es geht da beispielsweise um eine Reform des Quereinstiegs in den Lehrberuf, damit berufliche Umsteiger und auch Rückkehrer aus der Praxis leichteren Zugang zum Lehrberuf be­kommen. Geplant ist eine gesetzliche Verankerung dieser Maßnahmen noch im Herbst dieses Jahres.

Was ich aber ganz bewusst beim Thema Bildung – und nicht bei Arbeit und Soziales – ansprechen möchte, ist das Thema Lehre. Die Lehre zeigt gerade in Monaten wie diesen, wie krisensicher sie ist und wie wichtig die duale Ausbildung in Österreich für Jugendliche ist, denn sie gibt uns nicht nur eine Perspektive, sondern im internationalen Vergleich vor allem auch eine gute Jugendbeschäftigung. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

In acht von neun Bundesländern kann ein Lehrstellensuchender zwischen mehreren of­fenen Lehrstellen wählen, sich aussuchen, welchen Beruf er ergreifen will, und wir haben in ganz Österreich einen Lehrstellenüberhang. Das zeigt, dass unsere geschickten Ju­gendlichen in den österreichischen Betrieben sehr, sehr gefragt sind.

Die Lehre ist nicht nur ein Erfolgsmodell im Bildungssystem, sie ist auch ein Erfolgs­modell für jeden einzelnen Lehrling. Lehrlinge haben viele Möglichkeiten, durch Eras­mus plus, durch Weiterbildungen, sie können sich mit einer Meisterprüfung selbstständig machen und vieles mehr, und sie räumen auch immer wieder die Stockerlplätze bei WorldSkills, bei EuroSkills ab und zeigen damit, dass wir eine Topberufsausbildung an unseren Schulen und vor allem in unseren österreichischen Betrieben haben.

Von Erfolg geprägt ist auch unsere Fußballnationalmannschaft, der ich an dieser Stelle alles Gute für das heutige Spiel gegen die Niederlande bei der EM wünsche. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

13.14

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist nun Mag. Martina Künsberg Sar­re. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.