21.42

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA (ÖVP): Herr Präsident! Sehr ge­schätzte Ministerinnen! Sehr geschätzter Herr Minister! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Wir – die ÖVP – wollten den Forschungs- und Technologie­bericht ins Plenum bringen, wir sind jetzt sozusagen schuld daran, dass es hier noch etwas länger dauert. Ich glaube aber, man kann über das Thema und über die Forschung nicht oft genug sprechen, denn Forschung ist die Basis unseres Wohlstandes, sie ist die Quelle des Fortschrittes, und ich finde, Forschung ist ganz einfach extrem faszinierend. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Wenn man auch Corona nicht viel Positives abgewinnen kann, so ist, glaube ich, etwas positiv, nämlich dass die Forschung eine Bühne bekommen hat, denn es ist ganz klar: Ohne Forschung gäbe es keine Impfung, keine Tests, keine Videokonferenz und auch keinen digitalen Unterricht, und ich glaube, es ist wichtig, dass wir einfach immer wieder zeigen, was die Forschung machen kann und wie sie unser tägliches Leben erleichtert und beeinflusst.

Der Herr Minister hat es vorhin schon gesagt: Das letzte Jahr war für die Forschung in Österreich ein sehr positives. Wir haben einerseits die FTI-Strategie quasi als Weih­nachts­geschenk beschlossen, und sie zeigt uns, wie wir nun endgültig auch zum Inno­vationleader werden – und das aufgrund von drei Themen: einerseits durch den Ausbau des Forschungsstandortes und indem wir noch mehr Forschung nach Österreich holen, weitere Boehringer-, weitere Infineon-Investitionen nach Österreich holen, dadurch, dass wir uns in Europa noch besser vernetzen, und indem wir durch die Forschungs­pro­gramme noch mehr Mittel nach Hause bringen. Das ist, glaube ich, wesentlich.

Auf der zweiten Seite ist es notwendig, dass wir exzellente Forschung fördern und – und das ist wichtig, weil wir ja nicht aus Selbstzweck forschen – dass wir deren Ergebnisse auch tatsächlich in innovative Produkte umwandeln können. Darin müssen wir uns tat­sächlich noch verbessern.

Das Dritte ist, dass wir Leute ausbilden und Talente nach Österreich holen. Da geht es nicht darum, dass wir eine Bildungslücke schließen, sondern um konkrete Maßnahmen, mit denen wir junge Leute für Technik, für Forschung begeistern und Forscher und Forscherinnen aus dem Ausland nach Österreich holen können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Beim Budget brauchen wir uns definitiv nicht zu verstecken. Wir konnten für die außer­universitären Forschungseinrichtungen in der Grundlagen- und in der angewandten Forschung 28 Prozent mehr herausholen. Das ist wichtig für den Standort Österreich.

Österreich ist ein Forschungsland, und das ist gut und wichtig so, denn wie alle Länder unseres Wohlstandes sind wir ein Hochlohnland, und deswegen können wir nur durch Forschung, Produktion und Investitionen auch tatsächlich überleben. Wir wissen, 1 Euro an öffentlichem Geld, das in die Forschung investiert wird, bringt langfristig 6 Euro an Wertschöpfung, und das ist wichtig, denn, meine Damen und Herren, Forschung und Produktion sind siamesische Zwillinge: Das eine geht nicht ohne das andere. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ich bin sehr stolz auf unsere Forschung, auf unsere Grundlagenforschung, auf unsere angewandte Forschung. Wir können uns wie gesagt in Europa definitiv sehen lassen. Ich hätte nur noch eine Bitte – auch an Sie, Frau Minister –: Bitte, bitte, wir brauchen Tech­nologieneutralität.

Ein Bereich, der beispielsweise in Österreich sehr systemrelevant ist, ist die Automobil- und die Motorradwirtschaft. Jeder zwölfte Euro wird in diesem Bereich verdient. Hier brauchen wir wirklich einen technologieneutralen Zugang, einen Wettbewerb in der Forschung. Das ist gerade für ein Exportland wie Österreich essenziell. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Es ist ganz klar: Wettbewerb schafft Innovation, Innovation schafft Arbeitsplätze, Arbeits­plätze schaffen Wohlstand, und ich glaube, wir alle wollen ein prosperierendes, zukunfts­gerichtetes Österreich. Wir alle sind dafür da, die Rahmenbedingungen dafür zu setzen, und Forschung gehört ganz einfach dazu. – Danke sehr. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

21.46

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Künsberg Sarre. – Bitte sehr.