17.13

Abgeordneter Ing. Johann Weber (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Vor allem aber sehr geehrte Damen und Herren zu Hause vor den Bildschirmen! Als letzter Redner in diesem Block tue ich mir leicht, ich kann es kurz machen und ein bisschen zusammenfassen. Wir haben schon gehört: Wer glaubt, dass die Schulbildung erst in der Volksschule, in einer mittleren oder höheren Schule passiert, der irrt. Das wissen wir alle. Es beginnt nämlich schon früher, es beginnt bereits im Elementarbereich.

Ich möchte aber die Gelegenheit nützen, um mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, Lehrerinnen und Lehrern für die von ihnen in diesem nachgelagerten Bereich, nach dieser Elementarstufe, geleistete Arbeit zu bedanken. Genauso Danke sagen muss ich aber allen Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern, die in diesem Bereich die Funda­mente für die Zukunft der heranwachsenden jungen Generation legen. Sie legen spiele­risch die Grundsteine, damit eine entsprechende Entwicklung für das Leben möglich wird. Die Zeiten ändern sich, die Herausforderungen ändern sich, und heute müssen wir eben auch einmal die Gesetze im Hinblick auf die Ausbildung entsprechend anpassen.

Wir haben auch schon gehört, dass es betreffend die Bezeichnung eine Änderung geben wird. Es wird jetzt auch der Überbegriff Erzieher verwendet werden. Wir haben auch gehört, dass wir zu wenige in diesem Bereich Tätige haben. Wir haben gehört, dass zwar sehr viele die Ausbildung machen, aber dann letztendlich nicht in diesem Berufsfeld tätig werden und wirken. Da ist entsprechend Vorsorge zu treffen. Der Herr Bundesminister – und dafür ein großes Dankeschön – hat eine entsprechende Initiative gestartet, damit es in Zukunft auch möglich sein wird, Quereinsteiger in diese Ausbildung zu bekommen, um letztendlich in diesem Bereich mehr Personal zur Verfügung zu haben.

Jetzt möchte ich noch auf einen zweiten Punkt zu sprechen kommen, und da spreche ich ganz besonders die Zuseher und Zuseherinnen zu Hause an: Wir sind heute den dritten Tag in dieser Woche hier im Plenum. Ich sitze da ganz hinten, oben im Eck, und habe das ganze Plenum ständig vor mir, und ich muss mir wirklich um die Zukunft der Politik in Österreich Sorgen machen. (Abg. Brandstätter: Die mach ich mir schon länger!) Die Kultur, die hier teilweise gelebt und praktiziert wird, macht mich sehr, sehr nachdenklich. (Abg. Brandstätter: Ja!) Unter Umständen wird es nicht lange dauern, und wir werden dasselbe Problem, das wir in der Elementarpädagogik haben, auch in der Politik haben: dass wir einen Mangel an Leuten haben, die noch bereit sind, über­haupt in die Politik zu gehen (Abg. Brandstätter: Ja! Gib Vollgas der Kirche, wer hat das gesagt? Wer hat es gesagt: Gib Vollgas der Kirche!?), denn das, was hier vorgelebt wird, ist alles andere als motivierend. Mich wundert es daher nicht, dass die Politikverdros­senheit in der Bevölkerung draußen im Steigen begriffen ist. (Abg. Brandstätter: Der Kirche Vollgas geben, macht ihr das? Wer hat das gesagt?) Das ist etwas, da müssen wir alle dagegenwirken. (Abg. Brandstätter: Wer hat es gesagt: Der Kirche Vollgas geben!? Wer hat es gesagt? Wer?)

Wir Politiker werden vom Volk gewählt. Wir werden auf Zeit gewählt (Abg. Brandstätter: Ja!), während dieser Zeit haben wir den Auftrag, für das Volk zu arbeiten (Zwischenruf des Abg. Lausch), und diesem Auftrag müssen wir nachkommen.

Jede Legislaturperiode hat auch ein Ende, das wissen wir alle, und dann gibt es die nächste Wahl. In der Schule gibt es das Zeugnis, für uns Politiker gibt es die Wahl, und da wird man bestätigt oder eben nicht bestätigt. Wir sollen es den Menschen draußen, der Bevölkerung überlassen, sich frei die Meinung zu bilden. (Zwischenruf des Abg. Hauser.) Sie sollen die Arbeit der Politiker an ihren Taten messen, an dem, was sie für das Volk leisten, und ich verwehre mich gegen jede Art der Vorverurteilung, denn man muss sich schon auch fragen: Was ist dann, wenn sich herausstellt, dass alles nicht so ist, wie man immer gesagt hat, dass diese Anschuldigungen alle nicht zutreffen? (Rufe: Die sind frei erfunden! – Wer hat die Chats ...?) Was dann? – Jemanden anzupatzen oder zu beschädigen, das ist etwas ganz Einfaches, aber den Ruf, der zerstört worden ist, dann wieder hinzubringen, das ist sehr, sehr schwierig.

In diesem Sinne: Wir alle sind gewählt, um für Österreich zu arbeiten – und das ist das, was zählt, und das fordere ich von jedem Einzelnen ein. Das sind wir unserem wunder­baren Staat und der Bevölkerung Österreichs schuldig! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

17.17

Präsidentin Doris Bures: Da dazu niemand mehr zu Wort gemeldet ist, ist diese De­batte geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Die Abstimmung verlege ich an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Unterrichtsausschusses, wie das vereinbart wurde.