22.08

Abgeordneter Andreas Kühberger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Österreicherinnen und Österreicher! Im Jahr 1980 waren die österreichischen Haushalte mit über 30 Milliarden Euro verschuldet. Das waren ungefähr 60 Prozent des Jahreseinkommens. 2018 waren das dann schon 180 Milliarden Euro und über 90 Prozent des Jahreseinkommens. Man braucht sich da aber jetzt nicht zu schrecken, denn wenn man sich diese Zahlen genau anschaut und mit europäischen vergleicht, dann sind wir eigentlich gut unterwegs, wir liegen eigentlich gut in der Mitte.

Die Leute nehmen sich Geld auf, vor allem wenn sie ein Haus oder eine Wohnung kaufen – Wohnbaukredite –, aber natürlich auch für den Konsum. Wir wissen, die Immo­bilienpreise sind gestiegen, die Baukosten sind gestiegen, und man braucht natürlich ein Darlehen, wenn man heute ein Haus baut. Zu einem Problem wird es dann, wenn man dieses Darlehen nicht zurückzahlen kann.

Meine Damen und Herren, es gibt viele Gründe dafür, dass man in eine solche Situation kommt: Arbeitslosigkeit, oder die Selbstständigkeit, die vielleicht schiefgegangen ist, und ja – es ist auch angesprochen worden –, Corona hat auch seinen Teil dazu beigetragen.

Ich möchte aber schon nochmals erwähnen – mein Vorredner Christoph Zarits hat das angesprochen –, dass die Regierung und wir hier im Hohen Haus gute Arbeit geleistet haben, dass wir geschaut haben, dass die Leute, die Österreicherinnen und Öster­reicher, nicht im Stich gelassen werden, dass wir geschaut haben, dass wir viel Geld punktgenau zu ihnen hinbringen, dass wir die Kurzarbeit eingeführt haben, dass wir den Härtefonds oder Kreditstundungen gemacht haben. Die österreichische Bundesregie­rung und wir als Abgeordnete haben da sehr gute Arbeit geleistet. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenruf des Abg. Zanger.)

Meine Damen und Herren, so ehrlich müssen wir sein: Die Coronakrise ist noch nicht vorbei. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Zanger.) Wir geben alles. Natürlich, wir werden nicht jeden Einzelnen, der vielleicht unschuldig in diese missliche Finanzlage ge­kommen ist, abfangen können, aber wir geben unser Bestes.

Ich bin darum sehr stolz und auch dankbar, dass jetzt diese Erstanlaufstelle kommt, wo den Leuten unbürokratisch geholfen wird, wo man sie berät, wo man sich – das ist ja auch eine psychische Belastung – ihre Sorgen anhört. (Zwischenruf des Abg. Wurm.) – Ja, Sie können schon herschauen, jetzt komme ich eh zu Ihnen! Eines sage ich Ihnen: Schaut man sich die letzten zwei Jahre an, dann sieht man schon, dass die ÖVP und unser Koalitionspartner, die Grünen – Herr Köchl, und da bin ich nicht bei Ihnen (Heiter­keit des Abg. Wurm) –, bei den Menschen draußen sind, dass wir diese Maßnahmen so beschlossen haben, dass das Geld zielgerichtet dort, wo es nötig ist, angekommen ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Damen und Herren, das liegt in der DNA der ÖVP, dass wir die Probleme und Anliegen der Menschen draußen ernst nehmen und dann Lösungen schaffen. Und weil ich der letzte Redner bin, wünsche ich einen schönen Abend. – Danke. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

22.11

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Rauch. – Bitte. (Ah- und Oh-Rufe bei der ÖVP. – Der Präsident gibt das Glockenzeichen.)