21.16

Abgeordneter Dr. Harald Troch (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Regierungsmit­glieder! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich freue mich über zwei sehr geglückte Perso­nalentscheidungen im österreichischen Kulturleben.

Ich glaube, die Präsidentschaft der Salzburger Festspiele betreffend ist die Entschei­dung für Kristina Hammer eine sehr, sehr gute Entscheidung. Ich glaube, dass Salzburg kulturell damit weiter gewinnen wird.

Die zweite Personalentscheidung betrifft das Haus der Geschichte Österreich in Wien. Der Vertrag von Monika Sommer wurde verlängert. Ihr Haus, das Haus der Geschichte Österreich, ist eine Erfolgsgeschichte.

Weniger eine Erfolgsgeschichte Österreichs ist ein anderes Museum – die Museen ge­hören ja zu Ihrem Bereich, Frau Staatssekretärin –: die Verehrungs- oder Pilgerstätte in Texingtal in Niederösterreich. Ich erwarte mir von Geschichte das, was sie eigentlich ist: eine wissenschaftliche Auseinandersetzung. Dort wird Engelbert Dollfuß – immerhin ehemaliger Bundeskanzler der Republik Österreich, aber auch Diktator – in einer Weise verehrt, wie es nicht angebracht ist.

Ich war schon dort und habe mir das angeschaut. Ich weiß, dass die ÖVP da sensibel ist. Alle Parteien, die es damals gegeben hat, haben eine gewisse Sensibilität und ihre Fehler im Wesentlichen aufgearbeitet. Bei der ÖVP wird dort immer noch verehrt. Ich halte das für nicht angebracht.

Die Rolle von Engelbert Dollfuß bei der Ausschaltung dieses Hauses hier ist äußerst verwerflich und schuldhaft. Alle Abgeordneten damals, auch die christlichsozialen Abge­ordneten, haben ihre Mandate verloren. Diese Spaltung Österreichs in zwei oder mehre­re Lager hat das politische Immunsystem dieser Republik geschwächt, und so wurde Österreich das leichteste Opfer von Hitlerdeutschland. (Zwischenruf des Abg. Haub­ner. – Zwischenruf bei den NEOS.)

Daher glaube ich, dass zum Beispiel das Haus der Geschichte diesbezüglich Geschichte neu aufarbeiten und auch den Namen Dollfuß – immerhin Bundeskanzler der Republik – in ein korrektes, objektives Licht stellen könnte.

Museen sind Ihr Bereich, Frau Staatssekretärin. Mich würde interessieren, was Sie zu dieser Sache sagen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

21.18

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Totter. – Bitte.