19.43

Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! Der Schulterschluss kommt schon noch, mach dir keine Sorgen, Herr Kollege! Ich darf vorweg ein paar Sätze zum Bereich der Petitionen sagen. Wir haben mehrere Petitionen zur Kenntnis genommen, bei denen es um das Thema Wolf und große Beutegreifer ge­gangen ist, haben unter anderem beim Expertenhearing die Petition betreffend ein er­folgreiches Wolfsmanagement behandelt. Meine Kollegen Johann Singer und Kollegin Bettina Zopf haben mit mir gemeinsam eine Petition „Für ein erfolgreiches Wolfsmanage­ment in Oberösterreich“ eingebracht. Der Experte, den wir eingeladen haben, war Dipl.-Ing. Gregor Grill aus der Landwirtschaftskammer Salzburg.

Ich darf nur ein paar Sätze aus dem Expertenhearing zusammenfassen. Es geht um Menschenschutz, es geht um Schutz für die bäuerlichen Familien, insbesondere für jene bäuerlichen Familien, die Almwirtschaft und Weidewirtschaft betreiben. Wenn man es nüchtern betrachtet und über den Zaun hinausschaut, dann sieht man, dass Herden­schutzmaßnahmen, zu denen es ja auch schon Versuche in Österreich gibt, in Wirklich­keit nichts bringen.

Allein am Beispiel Frankreich sieht man, dass 90 Prozent der Wolfsrisse in Herden pas­sieren, wo Schutzmaßnahmen umgesetzt werden. Daran sieht man, dass das kein taug­liches Mittel ist. Ich beschäftige mich selber auf meinem kleinen Betrieb daheim, den ich mit der Familie bewirtschafte, mit Schafhaltung. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die es nicht glauben – das gilt auch für Frau Kollegin Pamela Rendi-Wagner, die sich gut mit den Kollegen unterhält; das ist ihr Recht, aber uns wirft man es manchmal vor –: Wollt ihr wissen, wie Schafhaltung tatsächlich passiert und wie das mit Schafen ist, die im Regelfall 24 Stunden am Tag beim Stall raus und rein und auf die Weide hinaus­können? – Wenn ihr wissen wollt, wie das ist, wenn die im Sommer an Tagen mit 28, 30, 32 Grad wirklich auf die Weide hinausgehen, dann lade ich euch herzlich ein. Ihr könnt euch mit mir zusammenreden und einmal vorbeikommen, dann erläutere ich euch das, damit man sozusagen einen Praxistest hat, denn dann weiß man, dass man Schutzmaß­nahmen tatsächlich nicht machen kann, sondern dass der Wolf dort, wo Weidewirtschaft betrieben wird, nichts verloren hat und dort nicht hingehört.

Ein paar Sätze muss ich noch sagen, weil das mit dem Schulterschluss angesprochen worden ist. Herr Kollege Kollross, zur Petition, bei der es um die Feuerwehren geht: Am 28. Juni wurden im Finanzausschuss 20 Millionen Euro plus für die Feuerwehren be­schlossen – und du weißt genauso wie viele andere hier herinnen, dass das, was ihr betreffend Mehrwertsteuer vorgeschlagen habt, einfach klingt, aber europarechtlich nicht so einfach geht (Zwischenruf des Abg. Kollross) –, das ist ganz klar der Weg einer zu­sätzlichen Förderung.

Herr Kollege, wenn du einen Schulterschluss einforderst, dann muss ich ganz direkt sa­gen: Die Aussendung, die von dir zu dem Thema gemacht worden ist, hat mit Schulter­schluss null zu tun, die hat mit Redlichkeit nichts zu tun, hat mit Wahrheit nichts zu tun. (Ruf bei der ÖVP: Frechheit! Frechheit!) Ich habe geglaubt, dass dein Vorgänger als Bürgermeister und auch als Abgeordneter Otto Pendl – Gott habe ihn selig! – sicherlich in manchen Bereichen für dich ein Vorbild sein wird. Nimm ihn dir auch da zum Vorbild, denn das war ein Mensch mit Charaktergröße, mit Anstand und großen menschlichen Werten! Nimm dir das zum Vorbild! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Kollross.)

19.46

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Abgeordneter Rudolf Silvan. – Bitte, Herr Abgeordneter.