20.25

Abgeordneter Andreas Kühberger (ÖVP): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kol­legen! Liebe Österreicherinnen und Österreicher! Herr Kollege Hauser von der Freiheitli­chen Partei, du hast uns da mit unseren Petitionen etwas unterstellt: Wir bringen Peti­tionen mit dem Ziel ein, sie auch umzusetzen, sie zu erledigen, und wir bringen keine populistischen Petitionen ein wie du. Ich möchte dazu ein Beispiel nennen und zwei Peti­tionen ansprechen. (Präsident Sobotka übernimmt den Vorsitz.)

Die eine Petition wurde vom Gemeindebauernausschuss aus Sankt Michael in Oberstei­ermark und dem zuständigen Kammerobmann Andreas Steinegger eingebracht. Worum geht es da? – Um die Aufstellung einer Wetterstation.

Meine Damen und Herren, wir in der Landwirtschaft sind die erstbetroffene Branche, wenn es aufgrund des Klimawandels Extremereignisse gibt. Es gibt da ein gutes Instru­ment, und zwar eine Dürreindexversicherung von der Österreichischen Hagelversiche­rung. Man braucht gewisse Parameter, um eine Dürre festzustellen – es geht dabei um Niederschlags- und Hitzetage –, und dazu braucht man die Wetterstationen, die die ZAMG über ganz Österreich verteilt hat. Vor allem in Sankt Michael gibt es das Problem, dass die Dürre schon wirksam wird, aber die Parameter sagen, dass keine Dürre vor­handen ist, weshalb es kein Geld für die Betroffenen gibt.

Warum ist das so? – Zum einen, weil es keine Wetterstation vor Ort gibt, und zum ande­ren, weil dort die Wetterverhältnisse, wahrscheinlich wegen der geografischen Lage, einfach anders sind. Das Positive ist – und da möchte ich ein großes Danke an die ZAMG hier in Wien sagen; wir haben auch weitere Gespräche in der Steiermark geführt –, dass es jetzt einmal für zwei Jahre eine mobile Wetterstation in Sankt Michael in Obersteier­mark geben wird und man dann schaut, welche Ergebnisse erhoben werden. Ich kann versprechen, wenn es da Abweichungen gibt, werden wir natürlich auch schauen, dass dort eine fixe Wetterstation hinkommt, da das eigentlich für eine wirtschaftlich-finanzielle Planungssicherheit für unsere Bäuerinnen und Bauern ganz wichtig ist. Da auch ein gro­ßes Danke unserem Landesrat Johann Seitinger, der das auch finanziell unterstützt hat. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Zeit erlaubt es mir, auch kurz auf die andere Petition einzugehen. Herr Kollege Hau­ser, auch die Steiermark hat eine Petition zum Schutz und Erhalt unserer Almen einge­bracht. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich kann mir vorstellen, dass einige von Ihnen – ich hoffe, es sind dann mehrere im Sommer – auch eine Alm besuchen.

Ich erinnere Sie daran, dass wir gestern hier im Hohen Haus ein Tierschutzgesetz be­schlossen haben. Es gibt auf unseren Almen, das traue ich mir zu sagen, die tierfreund­lichste Nutztierhaltung überhaupt in Österreich, aber dort findet momentan Tierleid statt. Warum? – Weil der Wolf dort ist. Ich kenne viele Geschichten und Berichte unserer Bäuerinnen und Bauern darüber, wie es ist, wenn sie die Tiere finden, teilweise lebend ohne Gliedmaßen und vieles mehr. Dort herrscht Tierleid, meine Damen und Herren, und wenn wir nichts unternehmen, dann haben wir diesbezüglich ein großes Problem. Zukünftig werden Sie dann wahrscheinlich keine Almen mehr besuchen können, weil diese einfach zuwachsen und es keine Tiere mehr gibt und keinen Ausschank. Aber, Frau Kollegin Dr. Rössler, Sie haben aufgezeigt, Sie sind gesprächsbereit, dass wir das weiterentwickeln.

Kollege Hechenberger hat auch das Monitoring angesprochen. Ich kann Ihnen davon erzählen, dass bäuerliche Vertreter und auch ÖVP-Abgeordnete in Schweden waren – ein EU-Land wie Österreich, das immer auch als Vorbild genannt wird. Dort gibt es einen Erhaltungszustand von 300 Wölfen. Schweden ist fünfmal größer und hat auch eine wolfsfreie Zone. Ich glaube, das muss der Zugang sein, nämlich dass wir auch auf unse­ren Almen wolfsfreie Zonen haben. Ich möchte, dass wir uns zusammensetzen und uns das schwedische Beispiel wirklich genauer anschauen.

Meine Damen und Herren, ich bin quasi schon einer der letzten Redner: Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer – vielleicht verbringen Sie ihn in Österreich oder am Meer unter den Palmen – und ich wünsche unseren Bauern wolfsfreie Almen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

20.29

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Minnich. – Bitte.