13/PET XXVII. GP

Eingebracht am 27.02.2020
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

 

An Herrn

Präsident des Nationalrates

Mag. Wolfgang Sobotka

Parlament

1017 Wien

Wien, am 27. Februar 2020

Betreff: Petition „Ausbau der Verbindungsbahn in Hietzing"

Sehr geehrter Herr Präsident!

Gemäß §100 Abs. 1 GOG-NR überreiche ich Ihnen die Petition betreffend „Ausbau der Verbindungsbahn in Hietzing" mit dem Ersuchen um geschäftsordnungsgemäße Behandlung.

Mit freundlichen Grüßen

Abg.z.NR Wolfgang Gerstl


Petition: „Ausbau der Verbindungsbahn in Hietzing“

Von Hütteldorf kommend, führt mitten durch den 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing, die sogenannte Verbindungsbahn nach Meidling und weiter zum Hauptbahnhof. Dort verkehrt die S-Bahn Linie S80 und verbindet den Westen mit dem Süden und Osten der Stadt. Die Verbindungsbahn soll nun nach Plänen der ÖBB neu gebaut werden.

Wiewohl Investitionen in den öffentlichen Verkehr natürlich grundsätzlich zu begrüßen sind, kann der Ausbau einer Eisenbahnstrecke mitten durch bewohntes Gebiet hindurch nicht nur nach verkehrstechnischen und finanziellen Gesichtspunkten erfolgen. Wichtiger ist die Frage: Wie ändert sich das Leben eines ganzen Bezirks durch die neue Bahn?

Hier weist der momentane Stand der ÖBB-Planung massive Defizite auf. Die im ersten Abschnitt auf einer Hochtrasse geplante Bahn durchschneidet auch mit den anschließenden Lärmschutzwänden und einer teilweise bis zu 8 Meter hohen Mauer Hietzing in zwei Teile.

Erschwerend hinzu kommt noch, dass bei drei Eisenbahnkreuzungen noch nicht geklärt ist, ob sie erhalten bleiben beziehungsweise wie sie ausgestaltet werden, im schlimmsten Fall würde dadurch nicht nur die gesamte Wohnbevölkerung entlang der Bahnstrecke von Nahversorgungseinrichtungen und Infrastruktur, vor allem Schulen, auf der anderen Seite des Bezirks abgeschnitten, auch die wichtigen Zufahrtsstrecken zum Krankenhaus Hietzing wären, u.a für Rettungsfahrzeuge unterbrochen. Außerdem müsste sich der Verkehr auf weniger Knotenpunkte konzentrieren, was zu Verkehrsbehinderungen führen würde.

Neben der geplanten Intervallverdichtung der S-Bahn ist geplant, den Güterverkehr in unabsehbarem Ausmaß über die Verbindungsbahn zu führen, was die Belastung der Anrainer ins Unzumutbare heben würde. Damit die beabsichtigte Attraktivierung der S-Bahn auf der Strecke der Verbindungsbahn durch Hietzing doch noch gelingt und für Generationen von Hietzingerinnen und Hietzingern zukunftsorientiert und städtebaulich tragfähig gelöst wird, fordern wir:

-          Den Erhalt der Querungsmöglichkeiten: Die Verbindungsbahn darf zukünftig den Bezirk nicht noch stärker trennen als bisher. Die Querung der Verbindungsbahn muss im Bereich der bestehenden EIsenbahnkreuzungen zu Fuß, mit dem Rad und mit dem PKW im zumindest gleichen Ausmaß wie derzeit möglich sein.

-          Tieferlegung der Bahnstrecke: Eine fundierte Prüfung der Tieferlegung der Bahnstrecke muss erfolgen.

-          Kein Güterverkehr: Güterzüge gehören ausschließlich in den Lainzer Tunnel. Dicht verbautes Gebiet darf nicht länger durch Güterzüge belastet werden.

-          Architekturwettbewerb: Die architektonische Ausgestaltung der Stationen und der Bahntrasse muss sich dem Hietzinger Ortsbild harmonisch anpassen. Dies soll durch einen Architekturwettbewerb mit dieser Zielsetzung gewährleistet werden.