Unterrichtsausschuss billigt Orientierungshilfe bei Qualifikationen
Ein Nationaler Qualifikationsrahmen soll Bildungsabschlüsse und Kompetenzen künftig besser vergleichbar machen. Wo Qualifikationen erworben werden, wird bei der Bewertung von Fähigkeiten weniger eine Rolle spielen, als ihre faktische Anwendbarkeit, erklärte SPÖ-Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann die Regierungsinitiative im Unterrichtsausschuss des Nationalrats. Berufspraxis würde sich ebenso im NQR wiederfinden wie eine schulische oder universitäre Ausbildung. Übergeordnetes Ziel der EU-weit gültigen achtstufigen Skala ist, die Lern- und Arbeitsmobilität durch eine bessere Vergleichbarkeit von erworbenen Kompetenzen zu erhöhen. Zugangsberechtigungen, etwa zu Universitäten, leiten sich daraus laut Gesetzesvorschlag allerdings keine ab. Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek will den NQR als elektronisches Register diesen Herbst starten, zunächst nur für formale Abschlüsse.
Neben den SozialdemokratInnen trugen im Ausschuss ÖVP und NEOS den Entwurf mit. Freiheitliche und Grüne begrüßen zwar, dass speziell der berufsbildende Bereich durch das Vergleichsschema aufgewertet wird. Ihnen missfällt aber die Organisation der zuständigen Koordinationsstelle aus Beirat und einer 30-köpfigen Steuerungsgruppe. Trotz einiger Kritik an der heimischen Übersetzung des EU-Qualifikationsrahmens lobte Klubobmann Matthias Strolz (N) wiederum die "Ergebnisorientierung" im NQR-Plan.
Die Rolle der Schulen in der Asylpolitik brachten die Oppositionsparteien im Ausschuss zur Sprache. Während die FPÖ schulische Selbstverteidigungskurse zum Schutz gegen Sexualtäter aus anderen Ländern fordert, stellen Grüne und NEOS vor allem auf die Integration von Flüchtlingen im Bildungswesen ab.
Weitere Informationen:
- Parlamentskorrespondenz Nr. 135/2016 (Nationaler Qualifikationsrahmen)
- Parlamentskorrespondenz Nr. 136/2016 (Flüchtlinge)