Unterrichtsausschuss beschließt Pädagogikpaket
ÖVP und FPÖ haben im Unterrichtsausschuss des Nationalrats dem Regierungsvorschlag für das sogenannte Pädagogikpaket zugestimmt. Trotz mehrerer Einwände von BildungsexpertInnen, die der Ausschuss zu einem Hearing geladen hatte, sind die Koalitionsparteien überzeugt, die Schulrechtsnovelle werde für bessere Leistungen an den Pflichtschulen sorgen. So diene die Wiedereinführung verpflichtender Zeugnisnoten ab Ende der 2. Klasse Volksschule der frühzeitigen Förderung von SchülerInnen mit Nachholbedarf, betonte Angelika Kuss-Bergner (ÖVP) in der Ausschussdebatte. Der Wiener Schuldirektor Josef Reichmayr brandmarkte Ziffernnoten an Volksschulen hingegen als "Störfaktor" in der individuellen Entwicklung von Kindern. SPÖ, NEOS und JETZT sehen im Novellenvorschlag gerade hinsichtlich der Leistungsbeurteilung ebenfalls pädagogische Rückschritte. Sonja Hammerschmid (SPÖ) empfahl, in Schulversuchen erprobte alternative Beurteilungsformen als Basis für eine motivierende Schulkultur anzuerkennen.
Welche Maßnahmen die Oppositionsparteien zur Weiterentwicklung der Schule erwarten, verdeutlichten sie mit mehreren Anträgen. Unter anderem müsse mehr finanzielle Unterstützung für Brennpunktschulen bereitgestellt werden, so Hammerschmid. Bildungsminister Heinz Faßmann zeigte durchaus Sympathie für eine zielgerichtete Mittelverteilung, er will mit den Bildungsdirektionen in den Bundesländern aber noch genaue Kriterien dafür festlegen.
Weitere Informationen:
- Parlamentskorrespondenz Nr. 1445/2018 (Hearing)
- Parlamentskorrespondenz Nr. 1444/2018 (Anträge)