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Volksbegehren zu Tiertransporten: Expert:innen fordern Ausweitung der Kontrollen

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In einem öffentlichen Expertenhearing hat sich der Gesundheitsausschuss des Nationalrats mit den Forderungen des Volksbegehrens "Stoppt Lebendtier-Transportqual" befasst. Insgesamt 426.938 Personen hatten die vom niederösterreichischen FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl gestartete Initiative unterzeichnet, die darauf abzielt, Tierleid beim Schlachtviehtransport durch verfassungsgesetzliche Maßnahmen zu unterbinden. So sollen Schlachtviehtransporte nur noch vom landwirtschaftlichen Betrieb zu den nächstgelegenen Schlachthöfen erlaubt sein. Dies müsse europaweit gelten, fordern die Unterzeichner:innen.

Rückenstärkung erhielten die Initiator:innen des Volksbegehrens von einem Großteil der geladenen Expert:innen, wobei diese nicht nur eine Einschränkung von Schlachtviehtransporten, sondern von Tiertransporten generell einmahnten. Vor allem der Transport junger, noch nicht entwöhnter Kälber nach Spanien sorgte für viel Kritik. Die "sinnlose Quälerei", die damit verbunden sei, gehe einem sehr nahe, sagte etwa Ann‐Kathrin Freude vom Verein gegen Tierfabriken (VGT), die den Weg der Kälber im Sommer nachverfolgt hat. Auch die Kontrollen insgesamt sind nach Meinung der Tierärzte Alexander Rabitsch und Erik Schmid unzureichend, wiewohl Österreich mehr als viele andere europäische prüfe, wie Rabitsch einräumte.

Von Seiten der Landwirtschaftskammer verwies Adolf Marksteiner auf Verbesserungen durch die jüngste Tierschutznovelle. Seither sind etwa Schlacht- und Mastviehtransporte in Drittstaaten verboten, wie auch der für Tierschutzangelegenheiten zuständige Gesundheitsminister Johannes Rauch hervorhob. Für ausreichend hält Rauch die bisher gesetzten Schritte allerdings nicht. Seiner Ansicht braucht es eine gesamteuropäische Regelung, wobei er durchaus Bewegung auf EU-Ebene ortet. Auch bei jenen Mitgliedstaaten, die in der Vergangenheit auf der Bremse gestanden seien, sickere langsam, dass man etwas tun müsse, sagte er.

Befasst hat sich der Ausschuss auch mit zahlreichen Oppositionsanträgen zum Thema Tierschutz und Tiertransporte.

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