Schulpaket: Mehr Entscheidungsfreiheit für Schulen, mehr Wahlfreiheit für Schülerinnen und Schüler
Der Unterrichtsausschuss hat ein Paket mit Änderungen von insgesamt 7 Schul-Gesetzen beschlossen. Die Abgeordneten von ÖVP, Grünen und NEOS haben diesem Paket zugestimmt.
Ziele des Gesetzespakets
Das sind die Ziele der beschlossenen Änderungen:
- Die Schülerinnen und Schüler sollen mehr Verantwortung für sich übernehmen.
- Die Schulen sollen mehr Möglichkeiten zur Gestaltung der Lehrpläne bekommen.
- Erfolgreiche Schulversuche sollen in den normalen Schulbetrieb übernommen werden. Bei Schulversuchen werden Änderungen an ein paar Schulen ausprobiert, bevor sie für alle Schulen übernommen werden.
- Das System der Wahlpflichtgegenstände soll flexibler werden. Wahlpflichtgegenstände sind Unterrichtsgegenstände, die Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe auswählen können. So können sie für sich Schwerpunkte setzen in Unterrichtsfächern, die sie besonders interessieren.
- Alternative Formen des Unterrichtens und Lernens sollen in das Schulwesen integriert werden.
- Es soll mehr Fördermaßnahmen geben, die an individuelle Bedürfnisse angepasst werden.
Reform der Oberstufe
Eine zentrale Rolle spielt auch die Reform der Oberstufe. Über diese Reform wird seit Jahren diskutiert.
Ab dem Schuljahr 2023/2024 soll es eine sogenannte semestrierte Oberstufe geben. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler nach jedem Semester ein Zeugnis bekommen. Bisher gibt es in jedem Schuljahr eine Schulnachricht nach Ende des ersten Semesters. Die Schulnachricht dient nur zur Information. Am Ende jedes Schuljahres gibt es dann ein Jahreszeugnis.
Die Reform der Oberstufe gilt für die mittleren und höheren Schulen ab der 10. Schulstufe. Das entspricht zum Beispiel der 6. Klasse im Gymnasium. Diese Schulen können ab 1. September 2022 selbst entscheiden, ob sie die semestrierte Oberstufe einführen wollen. Sie können auch wie bisher bei der ganzjährigen Form bleiben.
Kritik von SPÖ, keine Zustimmung von FPÖ
Die SPÖ sieht es kritisch, dass Schulen auch bei der alten Form bleiben können. Die FPÖ war überhaupt gegen die Änderungen. Die FPÖ meint: Der Verwaltungsaufwand ist viel zu hoch.