Ein Haus für alle

In diesem Teil der Ausstellung erfahren Sie mehr über den Wiederaufbau des zerstörten Parlamentsgebäudes zwischen 1945 und 1956

Beschreibung und Verortung der Regalinhalte

Im Regal vor Ihnen sind Ausstellungsobjekte mit Bild- und Textinhalten auf vier Regalebenen verteilt. In der obersten Regalebene (Regalebene 1), sowie in der Einlassung über dem Regaldurchgang, befinden sich Fotografien verschiedener Räumlichkeiten des Parlaments vor dem Umbau. Auf dem Regalboden stehend befindet sich eine Vitrine mit historischen Baustellenausweisen, rechts daneben der Objekttext „Baustellenausweise“. In der Regalebene 2 befindet sich ein stehender Leporello zum Thema „Die Milchbar“. In der Regalebene 3 befindet sich der an der Rückwand gedruckte Einleitungstext, rechts auf dem Regalboden stehend befindet sich ein Touchscreen mit der Medienstation „Temporäre Unordnung“. In der Regalebene 4 befindet sich ein Easy Reader zum Thema „Erste TV-Liveübertragung einer NR-Sitzung. 37. Sitzung des Nationalrats am 29. Oktober 1957“, sowie ein Bildschirm mit dem Film „Demokratie braucht Raum“ zur Sanierung des Parlamentsgebäudes.

Einleitungstext in Brailleschrift

Ein offener Schuber mit dem Einleitungstext zum jeweiligen Regal in Brailleschrift befindet sich in jedem Ausstellungsregal unterhalb der Braille-Zeile mit dem Titel des Ausstellungsabschnittes. Auf der Oberseite des Faches befindet sich ein QR-Code, über den jeder der Einführungstexte für die insgesamt 30 Ausstellungsabschnitte abrufbar ist.

Einleitung

Die Architekten Max Fellerer & Eugen Wörle werden im Juni 1945 mit dem Wiederaufbau des durch Bomben und Brand stark beschädigten Parlamentsgebäudes betraut. Die Baumaßnahmen dauern zehn Jahre und betreffen das gesamte Gebäude. Im 1956 neu eröffneten Nationalratssitzungssaal finden sie ihren Höhepunkt. Inmitten der feierlichen Architektur Hansens symbolisiert er in der klaren Formensprache der Nachkriegsmoderne den Aufbruch in eine neue Zeit. 60 Jahre später steht eine weitere Erneuerung an: In der Sanierung und Erweiterung des Gebäudes durch Jabornegg & Pálffy_AXIS gelingt eine Synthese der baulichen Zeitschichten. Das Haus wird für alle Bürgerinnen und Bürgergeöffnet.

Regalebene 1

Ausstellungsobjekt „Baustellenausweise“

Auf der jüngsten Parlamentsbaustelle waren bis zu 500 Personen gleichzeitig tätig. Ein personalisierter Ausweis berechtigte sie, die Baustelle zu betreten. Die im Archiv aufbewahrten historischen Ausweise stammen aus den 1950er-Jahren. Sie geben Auskunft, welche Gewerke und wie viele Personen damals an der Wiederherstellung und Erneuerung des Parlamentsgebäudes mitgewirkt haben.

Regalebene 2

Leporello „Die Milchbar“

Die von Fellerer & Wörle 1956 eingerichtete „Milchbar“ im 1. Obergeschoß etabliert sich im parlamentarischen Alltag rasch als zentraler Ort der informellen Begegnung. Bis heute wird von hitzigen Debatten und von so manchem Politiker berichtet, der hier – in unmittelbarer Nähe zum Nationalratssitzungssaal – Hof gehalten habe. 1985 wird die Milchbar geschlossen und in ein Vizekanzlerzimmer umgebaut.

Regalebene 3

Medienstation „Temporäre Unordnung“

Auf diesem Touchscreen sind Fotografien zu sehen, die aus einem Kooperationsprojekt der Universität für Angewandte Kunst mit der österreichischen Parlamentsdirektion entstanden sind. Studierende der Abteilung Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien (Leitung Pascal Petignat) dokumentierten in den Jahren 2017 und 2018 das Gebäude kurz nach dem Auszug des Parlaments und dem Beginn der Bauarbeiten.

Regalebene 4

Easy Reader „Erste TV-Liveübertragung einer NR-Sitzung. 37. Sitzung des Nationalrats am 29. Oktober 1957“

Ende der 1950er-Jahre, als sich nur wenige private Haushalte ein Fernsehgerät leisten können, werden die Sitzungen des Nationalrats erstmals im TV ausgestrahlt. Die mediale Präsenz von Parlamentsdebatten, die heute per Livestream übertragen werden, hat im Laufe der Zeit auch die Redeweisen im Hohen Haus verändert. Mandatarinnen und Mandatare adressieren nicht nur die Kolleg:innen im Saal, sondern die gesamte Öffentlichkeit. Das Gesprochene kommt schneller in der Öffentlichkeit an und wird auch schneller kommentiert.

Medienstation mit Film „Demokratie braucht Raum“

Hier sehen Sie einen knapp acht Minuten langen Film über die Sanierung des Parlamentsgebäudes. Die Kapitel „Demokratie braucht Raum“, „Öffnung des Hauses“, „Denkmalpflege“ und „Der Nationalratssitzungssaal“ geben Einblicke in Sanierung, Modernisierung und Erweiterung des historischen Parlamentsgebäudes.