378/A(E)-BR/2023

Eingebracht am 11.05.2023
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

der Bundesräte Christoph Steiner, Andrea Michaela Schartel, Marlies Doppler

betreffend Umsetzung des Forderungskatalog der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU)

 

Folgender Forderungskatalog der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie erreichte in den letzten Wochen alle Parlamentsfraktionen:

 

Forderungskatalog

 

Die Versorgung von Schwerverletzten in Österreich steht vor dem Kollaps. Um Schaden von Patient:innen abzuhalten, fordert die ÖGU die Politik dringend zum Handeln auf

 

Problemkreis I: Dramatische Personalprobleme in den Spitälern: Der Beruf des Spitalsarztes braucht dringend einer Attraktivierung.

 

 

Problemkreis II: Ausbildungsdefizite in der Unfallchirurgie führen zu massiven Nachwuchsproblemen

 

 

Problemkreis III: Umsetzung von bundesländerübergreifenden Traumanetzwerken noch immer nicht erledigt: Großteil der Bundesländer untätig

 

 

 

 

Daher fordert die Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU):

 

(1)  Länder in der Pflicht: Die Landespolitik ist aufgerufen, korrigierend in die Entwicklungen in ihren Spitälern betreffend Personalaufstockung, OP-Kapazitäten und Attraktivierung des Spitalsarzt-Berufes einzugreifen. Die Unfallversorgung darf nicht kaputtgespart werden!

 

(2)  Bundesminister Johannes Rauch ist zur Unterstützung aufgerufen: die Voraussetzungen für die rasche Umsetzung einer Ausbildung in „Vertiefender Unfallchirurgie“, insbesondere der Schwerstverletztenversorgung, sind im Rahmen des Sonderfaches Orthopädie und Traumatologie zu schaffen.

 

(3)  ÖSG 2017 endlich umsetzen: im Sinne einer optimalen Patientenversorgung sind die bereits seit sechs Jahren bestehenden verbindlichen Vorgaben der bundesländerübergreifenden Traumanetzwerke umgehend zu erfüllen. Es fehlt eine übergeordnete, österreichweite politische Anstrengung zur flächendeckenden Umsetzung, abseits von Bundesländergrenzen.

 

(4)  Gefahr im Verzug: Die Politik ist aufgerufen, die unfallchirurgische Versorgung der Österreicher:innen auf höchstem Niveau auch in Zukunft sicherzustellen.

 

 

Prim. Priv.-Doz. Dr. Vinzenz Smekal, Präsident der ÖGU

Prim. Assoc.-Prof. PD. Dr. Kambiz Sarahrudi, Prä-Präsident der ÖGU

Dr. Richard Maier, Bundesfachgruppenobmann, Österreichische Ärztekammer

Dr. Andreas Hartmann, Generalsekretär der ÖGU

Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Bundesräte daher nachstehenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Bundesrat wolle beschließen:

 

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zuzuleiten, die folgendes Maßnahmenpaket zur Sicherstellung der unfallchirurgischen Versorgung in Österreich sicherzustellen:

-Eine entsprechende Personalaufstockung beim Personal (Ärzte, Pflege), ein Ausbau der OP-Kapazitäten und eine Attraktivierung des Spitalsarzt-Berufes

- Eine rasche Umsetzung einer Ausbildung in „Vertiefender Unfallchirurgie“, insbesondere der Schwerstverletztenversorgung, sind im Rahmen des Sonderfaches Orthopädie und Traumatologie

-Eine Umsetzung der bestehenden verbindlichen Vorgaben der bundesländerübergreifenden Traumanetzwerke aus dem Österreichischen Strukturplan Gesundheit 2017(ÖSG 2017)“

In formeller Hinsicht wird ersucht, diesen Antrag dem Gesundheitsausschuss des Bundesrates zuzuweisen.