1158/AB-BR BR

Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie beigeschlossene schriftliche
parlamentarische Anfrage der Bundesräte Alfred Gerstl und Kollegen vom 6. Februar 1997,
Nr.1249/J-BR, betreffend Assanierungs - und Herstellungsaufwendungen im Althausbereich,
beehre ich mich folgendes mitzuteilen:
Zu 1. bis 3.
Grundsätzlich ist festzuhalten, daß die Bauherrenmodelle nicht abgeschafft, sondern
lediglich die beschleunigten Abschreibungen bei Stadterneuerungsmodellen beseitigt
wurden. In allen übrigen Bereichen der Wohnhaussanierung bestehen weiterhin
beschleunigte Abschreibungsmöglichkeiten. Es wird daher auch in der Zukunft Bauherren -
modelle geben.
Der Grund für die Abschaffung der beschleunigten Abschreibung für die Stadterneuerung lag
insbesonders darin, daß bei Maßnahmen nach dem Stadterneuerungsgesetz es sich
weitgehend um den Wohnungsneubau handelt, welcher ohnedies in erheblichem Umfang
durch die öffentliche Hand gefördert wird. Schätzungen gehen davon aus, daß 97% des
Wohnungsneubaus durch die Wohnbauförderung gestützt werden. Die aufgrund des strikten
Budgetsparkurses erforderliche Kürzung von Steuersubventionen wurde daher dort
angesetzt, wo bereits eine nahezu durchgängige Förderung durch die öffentliche Hand
stattfindet. Die in der Zukunft weiterhin möglichen Bauherrenmodelle konzentrieren sich auf
die Sanierung des Althausbestandes, für den weit weniger öffentliche Förderungsmittel zur
Verfügung stehen. Hier sehe ich daher auch keinen Handlungsbedarf.
Auftragseinbrüche für die Österreichische Bauwirtschaft aus dem Grund des Wegfalls der
beschleunigten Abschreibung für Maßnahmen nach dem Stadterneuerungsgesetz sind mir
nicht bekannt. Ich kann mir Auftragseinbrüche beim Wohnungsneubau auch nicht vorstellen,
weil durch diverse Maßnahmen des Strukturanpassungsgesetzes 1996 die Wohnbau -
förderungsmittel erheblich aufgestockt worden sind
Aus den dargelegten Überlegungen, erwarte ich keinen Entfall von Steuereinnahmen Aus
dem Wegfall der beschleunigten Abschreibung wird im Gegenteil ein Mehraufkommen
resultieren.