1166/AB-BR BR

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr.
1260/J - BR betreffend Wiedereröffnung der Schaustellung des
Bundesmobiliendepots, welche die Abgeordneten Albrecht K. Konecny
und Genossen am 24.2.1997 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu Punkt 1 der Anfrage
Die bauliche Fertigstellung wird im 4. Quartal 1997 erfolgen. Für
die Museumseinrichtung und Eröffnung der Schausammlung des
Bundesmobiliendepots wird ein Zeitraum von ca. 7 Monaten er -
forderlich sein.
Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:
Ein wesentlicher Grund war die notwendige Erweiterung des Pro -
jektes. Die Bundesmobilienverwaltung war nach dem Brand der Hof -
burg vor das Problem gestellt, daß viele Dienststellen aus
Sicherheitsgründen vermehrt Rückstellungen von Mobiliar vorge -
nommen haben. Zur Schaffung zusätzlicher Lagerkapazitäten wurde
daher der ursprünglich nicht vorgesehene Einbau von Zwischen -
decken (Baubeginn Juli 1993 - Baufertigstellung Juli 1994) und
die Unterkellerung des Hofbereiches (Baubeginn 1994) durchgeführt
und den eigentlichen Um- und Ausbauarbeiten zeitlich vorange -
stellt. Weitere Gründe waren die Insolvenz der mit der Errichtung
der Zwischendecken beauftragten Baufirma und ein bedingt durch
die Budgetsituation 1995 verspäteter Baubeginn.
Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:
Die Gesamtbaukosten der kompletten Gebäudesanierung der Objekte
in der Andreasgasse und Mariahilferstraße einschließlich der
Erweiterungen und Neubauten wurden mit rund ÖS 154 Mio. veran -
schlagt. Die budgetwirksamen Kosten sind Netto-Kosten (ohne Um -
satzsteuer), da im gegenständlichen Fall eine Vorsteuer - Abzugs
berechtigung besteht.
Die geschätzten Kosten für die Museumsausstattung die zusätzlich
anfallen, belaufen sich auf rund ÖS 30 Mio. ohne USt.
Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:
Das Museumskonzept ist von der wissenschaftlichen Leitung der
Sammlungen auf Grundlage eines 1991 durchgeführten "Ideenwett -
bewerbes" und den Ergebnissen umfangreicher Archivquellenfor -
schungen erstellt und nach Maßgabe der Forschungen laufend inten -
siviert worden. 1996 hat der beauftragte Ausstellungsarchitekt A.
Alvera einen genauen Stellplan für die 4.000 m² Ausstellungs -
fläche erstellt.
Die museale Neukonzeption geht von folgenden Grundgedanken aus:
* Gemeinsame Erschließung der drei Häuser Mariahilferstraße/
Andreasgasse durch die neu errichtete Eingangshalle mit
moderner Infrastruktur und Shop, Cafe und Sonderausstellungs
raum;
* Darstellung der Geschichte und Funktionen des ehemaligen Hof -
mobilien - und Materialdepots vom 18. Jahrhundert bis heute
("Lebendes Museum");
* Inszenierung der objektvielfalt im "Begehbaren Depot" und im
"Lager im Zugriff";
* Authentische Gebrauchs - und Einrichtungsgegenstände der Mit -
glieder des Kaiserhauses im sogenannten "Ahnensaal";
* Darstellung der kaiserlichen Wohnkultur im historischen Hof -
mobiliendepot;
* Restaurierung der Biedermeierkojen, die 1924 aufgestellt
wurden, als "Museum im Museum";
* Darstellung der Wiener Wohnkultur und moderner Möbelgeschichte
im Biedermeierhaus;
Antwort zu Punkt 5 der Anfrage:
Da sämtliche Sammlungsaspekte im neuen Museum unter einem Dach
zur Darstellung kommen werden, kann das in Umsetzung befindliche
Museumskonzept keineswegs als "dezentral" bezeichnet werden.