1257/AB-BR BR
 
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1362/J - BR/1997 betreffend die Beteiligung des
Bundes an der Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht 1941 - 1944", die
die Bundesräte RIESER und Kollegen am 4. März 1998 an mich gerichtet haben, beehre ich
mich wie folgt zu beantworten:
1. Wer fungierte als Vermieter der Räumlichkeiten für die sogenannte "Wehrmachtaus -
stellung" an die "Veranstaltungsplattform Vernichtungskrieg, Verbrechen der Wehr -
macht 1941 - 1944"?
Als Vermieter der Räumlichkeiten fungierte die Karl - Franzens - Universität Graz.
2. Geschah dies mit Zustimmung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Ver-
kehr?
Vermietungen erfolgen im autonomen Bereich, sie unterliegen nicht der Genehmigungspflicht
des Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr.
 
3. Wie hoch war der Betrag, der seitens der Veranstalter an Miete und Betriebskosten
an den Vermieter gezahlt wurde?
An Miete und Betriebskosten wurden den Veranstaltern S 135.000,-- vorgeschrieben (und von
diesen bezahlt). Sie hatten zudem eine Versicherung abzuschließen (S 30.238,-- zusätzlich) und
für die Bewachung zu sorgen.
4. Wie beurteilen Sie die Tatsache, daß eine Ausstellung, die auch unter den einschlägi -
gen Fachhistorikern im In - und Ausland - ‚besonders hinsichtlich der Art der Dar -
stellung - umstritten ist, gezeigt wird?
Gerade kontroversielle Themen sind an der Universität bestens plaziert. Die österreichische
Zeitgeschichtsforschung stellt der Ausstellung dominant positiv gegenüber. Gerade das Rah -
menprogramm in Graz hat gezeigt, wie sehr der Dialog gesucht und geführt wurde.