1333/AB-BR BR
 
Die Bundesräte Dr. Riess - Passer und Kollegen haben am 22. Juli 1998 unter Nr. 1449/J -
32/98 an mich eine schriftliche Anfrage betreffend das in diversen europäischen Städten
durchgeführte "Österreichische Kulturfestival"‘ gerichtet, welche den folgenden Wortlaut
hat:
1. Welche Zwecke wurden mit der Veranstaltung der "Österreichischen Kulturfestivals"
verfolgt?
2. In welchen Städten wurden die "Österreichischen Kulturfestivals" veranstaltet?
3. Welche einzelnen Veranstaltungen wurden dabei dargeboten?
4. Wer ist für die Organisation dieser Veranstaltungen verantwortlich?
5. Welche Kosten sind durch die "österreichischen Kulturfestivals" entstanden?
6. Welchem Budgetposten sind sie zuzuordnen?
7. In welcher Form wurden die "Österreichischen Kulturfestivals" am jeweiligen Veranstal -
tungsort beworben?
 
8. Sind Sie der Auffassung, daß die Veranstaltungen damit in ausreichender Form bewor -
ben worden sind?
- Wenn ja, warum?
- Wenn nein, warum wurde nicht entsprechend entgegengesteuert?
9. Warum wurde es unterlassen, in der Umgebung der Veranstaltungen Hinweise auf das
veranstaltende Land Österreich anzubringen?
10. Ist der Hinweis, daß die Veranstaltungen von Österreich durchgeführt werden, ver -
gessen worden oder ist der Hinweis absichtlich unterblieben?
11. Sind Sie der Ansicht, daß eine Werbeveranstaltung, hier das "österreichische Kultur -
festival"", die es unterläßt, das zu bewerbende Produkt, hier Österreich, zu benennen,
erfolgreich sein kann?
12. Warum waren zu der am 9. Juli stattfindenden Photoausstellung ,,Kramreiter - Gageiro"
mit Stichtag 8. Juli noch keine Einladungen ausgesandt?
13. Sind Sie der Ansicht, daß die Aufschrift ,,Servus in Austria" beim durchschnittlichen
Adressatenkreis der Veranstaltungen geeignet ist, die beabsichtigten Assoziationen zu
erwecken?
14. Hat es bei den Veranstaltungen in den übrigen Städten ähnliche Probleme bzw.
Schwierigkeiten gegeben?
 
Ich beehre mich, diese Anfrage wie folgt zu beantworten:
 
Zu Fragen 1 bis 4:
 
Das österreichische Kulturfestival ‚98 in Lissabon wurde von einem Projektteam
(verantwortlich für Konzeption und Gesamtkoordination: Komm.Rat Dr. Gerhard Feltl)
veranstaltet. Das Festival verfolgte den Zweck einer Präsentation österreichischer Kultur
in Lissabon zum Zeitpunkt und aus Anlaß der dortigen Weltausstellung. Das BMaA gab
weder den Auffrag zur Durchführung des Festivals noch war es maßgeblich an Planung
und Durchführung der Veranstaltungen beteiligt. Nur drei Veranstaltungen des Festivals
wurden vom BMaA mitfinanziert.
 
Für die in der Einleitung zur Anfrage erwähnten Fidelio-Übertragungen aus der Wiener
Staatsoper am 1. Juli1998 verweise ich auf die Zuständigkeit des Bundeskanzleramts.
 
Zu Fragen 5 bis 6:
 
Die Finanzierung erfolgte überwiegend nicht aus Mitteln des BMaA, welches daher über
keine definitiven Informationen betreffend endgültige Gesamtkosten verfügt. Seitens des
BMaA (Auslandskulturbudget, Ansatz 1/20408) wird in diesem Zusammenhang mit Kosten
in einer Gesamthöhe von ca. ATS 140.000,- gerechnet.
 
Zu Fragen 7 bis 14:
 
Dem BMaA sind keine "Veranstaltungen in den übrigen Städten" bekannt. Mit den Fidelio -
Übertragungen am 1. Juli 1998 in den Hauptstädten der übrigen EU - Mitgliedstaaten war
vom Bundeskanzieramt die Firma Hey-U beauftragt, die daher auch für die Öffentlich -
keitsarbeit verantwortlich war.