1923/AB-BR/2003

Eingelangt am 19.09.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM FÜR LANDESVERTEIDIGUNG

 

Anfragebeantwortung

Die Bundesräte Ager, Kolleginnen und Kollegen haben am 23. Juli 2003 unter der
Nr. 2091/J-BR an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend
"Leistungsbilanz der Ressorts für das Bundesland Tirol" gerichtet. Diese Anfrage
beantworte ich wie folgt:

Zunächst erscheint es mir wesentlich, festzustellen, dass erst die eingehende Befassung mit
der Frage, welche „Leistungen" mein Ressort bzw. das österreichische Bundesheer im
Laufe der XXI. und XXII. Gesetzgebungsperiode „für das Bundesland Tirol" erbracht hat,
die Fülle und Vielfalt dieser Leistungen in unterschiedlichsten Bereichen erkennen lässt.

So war das Bundesheer im Rahmen seines verfassungsgesetzlichen Auftrages zur Hilfe-
leistung bei Elementarereignissen und Unglücksfällen außergewöhnlichen Umfanges im
Anfragezeitraum allein im Bundesland Tirol mit mehr als 1.200 Soldaten mit über 11.000
Mannstunden etwa bei der Suche nach Lawinenopfern, zur Beseitigung von Hochwasser-
oder Vermurungsschäden und zur Sicherung von abbruchgefährdeten Felswänden im
Einsatz; weiters wurden mit Luftfahrzeugen des Bundesheeres mehr als 250 Flugstunden in
Tirol erbracht (u.a. zur Rettung von Lawinen- und Hochwasseropfern sowie zur
Waldbrandbekämpfung).

Auch Hilfeleistungen, die Soldaten des Bundesheeres im Rahmen der Ausbildung bzw. im
öffentlichen Interesse erbrachten, wie beispielsweise der Bau von Brücken durch Pioniere
aber auch im Zuge der Skiweltmeisterschaften 2001 in St. Anton, sind hervorzuheben.


Das Bundesheer als Wirtschaftsfaktor im Land Tirol gibt derzeit 1.395 Personen Arbeit; im
Durchschnitt sind 1.430 Präsenz- bzw. Ausbildungsdienst leistende Soldaten in Tirol
stationiert. Im anfragerelevanten Zeitraum betrugen die Personalausgaben für diesen
Personenkreis mehr als 177 Mio. €. Von den in Tirol dislozierten Truppen und Dienststellen
meines Ressorts werden jährlich Aufträge im Ausmaß von durchschnittlich rund l Mio. € an
tiroler Wirtschaftsbetriebe vergeben. Für Bauvorhaben in Tirol wurden im Jahr 2002 rund
6 Mio. € ausgegeben.

Abschließend sei mir erlaubt, darauf hinzuweisen, dass die militärische Landesverteidigung
als Kernaufgabe des Österreichischen Bundesheeres Grundlage für Stabilität, Sicherheit und
wirtschaftliche Prosperität in Österreich und damit auch in Tirol ist, und somit eine Leistung
darstellt, deren Wert unschätzbar ist.