2598/AB-BR/2011

Eingelangt am 18.05.2011
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

 

Herrn

Präsidenten des Bundesrates

Gottfried Kneifel

Parlament

1017 Wien

Alois Stöger

Bundesminister

 

 

 

GZ: BMG-11001/0113-II/A/9/2011

Wien, am 17. Mai 2011

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 2807/J–BR/2011 der Bundesräte Cornelia Michalke, Dr. Brunner,

Edgar Mayer nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Einleitend ist festzuhalten, dass zur vorliegenden Anfrage eine Stellungnahme des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger eingeholt wurde.

 

Frage 1:

Ich verweise auf die in der Beilage angeschlossene Aufstellung des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger.

 

Frage 2:

Der Hauptverband weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Begriff „überschuldet“ kein Begriff der Finanzierung von Sozialversicherungsträgern ist:

Eine „Überschuldung“ (im Sinn der Wortwahl des Insolvenzrechts) kann aufgrund der Einrichtung der Träger als öffentlich-rechtliche Körperschaften mit gesetzlichen Aufgaben nicht in Betracht kommen, vgl. dazu auch § 15 EO.

 

Darüber hinaus führt der Hauptverband Folgendes aus:


„Inhaltlich ist festzuhalten, dass das Erzielen von Kosteneinsparungen kein Kriterium für die Ausschüttung aus dem Fonds ist, sondern Struktur- und Liquiditätskriterien. Siehe dazu die veröffentlichten Richtlinien unter avsv 95/2006 i.d.F. 122/2009 und 39/2011, in denen die Regeln in den Anhängen bis in die rechnerische Funktion hinein nachvollziehbar kundgemacht sind.

Der Ausgleichsfonds ist aus guten Gründen im Wesentlichen für Struktur- und Liquiditätsthemen bzw. deren Finanzierung eingerichtet, weil er die Funktionsfähigkeit des Systems unterstützen soll:

Wollte man seine Zahlungen von „Einsparungen“ (gleich welcher Art) abhängig machen, hieße dies, dass in Situationen, in denen solche Einsparungen aus objektiven Gründen nicht möglich sind, kein Geld fließen dürfte. Das könnte auf längere Sicht die Funktionsfähigkeit der Träger bzw. deren Leistungen in Frage stellen. Für Einsparungen (bzw. Zielerreichungen) siehe jedoch die Regeln des Bundesgesetzes über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskrankenkassen (Krankenkassen-Strukturfondsgesetz), BGBl. I Nr. 52/2009.

Zur Kosteneinsparung sind auch weitere Kriterien und Regeln vorhanden, siehe die Verwaltungskostendeckelungen (§ 625 ASVG usw.) und die Zielvereinbarungsbestimmungen (die sich in der BSC niederschlagen) nach § 441e ASVG sowie die Richtlinien zum zit. Kassenstrukturfonds.“

 

Frage 3:

Die geltende Rechtslage sieht i.Z.m. dem Ausgleichsfonds eine eingehende Befassung der Selbstverwaltung vor, die mehrfach, zuletzt im Erkenntnis B 166/09 vom 23. September 2010 („Katastrophenfonds“, vgl. Punkt 2.3), auch vom VfGH anerkannt wurde. Aus heutiger Sicht ist keine Änderung der geltenden Rechtslage geplant.

 

Frage 4:

Ich verweise auf meine Beantwortung zu Frage 3. Nach der geltenden Rechtslage obliegt diese Entscheidung den Mitgliedern der Verwaltungskörper, in deren Ingerenz nicht eingegriffen werden sollte. Gemäß § 447a Abs.7 ASVG ist das Aufteilungsverhältnis der Mittel zwischen den einzelnen Bereichen von der Trägerkonferenz festzusetzen und in den Richtlinien gemäß 447b Abs. 3 leg.cit. kundzumachen.

 

Frage 5:

Ich verweise neuerlich auf meine Ausführungen zu Frage 3. Grundlage aller Überlegungen im vorliegenden Zusammenhang sollte sein, das Leistungsrecht so abzusichern, dass die Leistungserbringung und damit die Vollziehung der einschlägigen Bundesgesetze durch Finanzierungsüberlegungen gleich welcher Art nicht beeinträchtigt werden kann. Der Ausgleichsfonds in seiner bestehenden Form, die durch Beschlüsse der Selbstverwaltung der Sozialversicherung zustande kam, leistet dazu einen wichtigen Beitrag.

 

 

 

Beilage


Endgültige Aufteilung der Ausgleichsfondsmittel für das Jahr 2007 (§ 447a Abs. 6 ASVG)

 

Versicherungsträger

Struktur (45%)

Liquidität (45%)

Hanusch-
krankenhaus

Summe
Struktur, Liquidität
und Hanusch
in Euro

Verteilungs-
option (10%) in Euro

Gesamtmittel
in Euro

in %

in Euro

in %

in Euro

Insgesamt

100,00

111.701.168,73 

100,00

111.701.168,73 

30.000.000,00 

253.402.337,46 

24.822.481,93 

278.224.819,39 

Gkk Wien

15,96

17.827.506,53 

30,51

34.080.026,58 

30.000.000,00 

81.907.533,11 

7.550.999,00 

89.458.532,11 

Gkk Niederösterreich

20,52

22.921.079,82 

3,00

3.351.035,06 

26.272.114,88 

4.137.907,74 

30.410.022,62 

Gkk Burgenland

11,09

12.387.659,61 

13,72

15.325.400,35 

27.713.059,96 

27.713.059,96 

Gkk Oberösterreich

-

-

2.067.712,74 

2.067.712,74 

Gkk Steiermark

15,53

17.347.191,51 

20,60

23.010.440,76 

40.357.632,27 

5.170.522,99 

45.528.155,26 

Gkk Kärnten

24,68

27.567.848,44 

26,59

29.701.340,77 

57.269.189,21 

1.241.124,10 

58.510.313,31 

Gkk Salzburg

-

-

1.551.405,12 

1.551.405,12 

Gkk Tirol

8,97

10.019.594,84 

5,58

6.232.925,21 

16.252.520,05 

1.551.405,12 

17.803.925,17 

Gkk Vorarlberg

3,25

3.630.287,98 

-

3.630.287,98 

1.551.405,12 

5.181.693,10 


Endgültige Aufteilung der Ausgleichsfondsmittel für das Jahr 2008 (§ 447a Abs. 6 ASVG)

 

Versicherungsträger

Struktur (45%)

Liquidität (45%)

Hanusch-
krankenhaus

Summe
Struktur, Liquidität
und Hanusch
in Euro

Verteilungs-
option (10%) in Euro

Gesamtmittel
in Euro

in %

in Euro

in %

in Euro

Insgesamt

100,00

125.617.755,46 

100,00

125.617.755,46 

30.000.000,00 

281.235.510,92 

27.915.056,78 

309.150.567,70 

Gkk Wien

15,49

19.458.190,32 

32,12

40.348.423,05 

30.000.000,00 

89.806.613,37 

89.806.613,37 

Gkk Niederösterreich

22,20

27.887.141,71 

4,65

5.841.225,63 

33.728.367,34 

6.978.764,19 

40.707.131,53 

Gkk Burgenland

11,10

13.943.570,86 

10,66

13.390.852,73 

27.334.423,59 

27.334.423,59 

Gkk Oberösterreich

-

-

5.982.196,67 

5.982.196,67 

Gkk Steiermark

12,96

16.280.061,11 

22,18

27.862.018,16 

44.142.079,27 

6.978.764,20 

51.120.843,47 

Gkk Kärnten

24,63

30.939.653,17 

25,82

32.434.504,46 

63.374.157,63 

63.374.157,63 

Gkk Salzburg

-

-

4.985.629,14 

4.985.629,14 

Gkk Tirol

9,40

11.808.069,01 

4,57

5.740.731,43 

17.548.800,44 

496.888,01 

18.045.688,45 

Gkk Vorarlberg

4,22

5.301.069,28 

-

5.301.069,28 

2.492.814,57 

7.793.883,85 


Endgültige Aufteilung der Ausgleichsfondsmittel für das Jahr 2009 (§ 447a Abs. 6 ASVG)

Versicherungsträger

Struktur (45%)

Liquidität (45%)

Hanusch-
krankenhaus

Summe
Struktur, Liquidität
und Hanusch
in Euro

Verteilungs-
option (10%) in Euro

Gesamtmittel
in Euro

in %

in Euro

in %

in Euro

Insgesamt

100,00

111.445.392,22 

100,00

111.445.392,22 

30.000.000,00 

252.890.784,44 

24.765.642,71 

277.656.427,15 

Gkk Wien

14,71

16.393.617,20 

33,50

37.334.206,39 

30.000.000,00 

83.727.823,59 

4.963.034,80 

88.690.858,39 

Gkk Niederösterreich

14,36

16.003.558,32 

4,93

5.494.257,84 

21.497.816,16 

4.963.034,80 

26.460.850,96 

Gkk Burgenland

7,41

8.258.103,56 

6,05

6.742.446,23 

15.000.549,79 

1.755.884,07 

16.756.433,86 

Gkk Oberösterreich

6,12

6.820.458,00 

-

6.820.458,00 

1.703.876,22 

8.524.334,22 

Gkk Steiermark

18,33

20.427.940,39 

24,02

26.769.183,21 

47.197.123,60 

4.963.034,80 

52.160.158,40 

Gkk Kärnten

22,17

24.707.443,46 

25,40

28.307.129,63 

53.014.573,09 

2.006.017,06 

55.020.590,15 

Gkk Salzburg

1,34

1.493.368,26 

-

1.493.368,26 

1.503.274,51 

2.996.642,77 

Gkk Tirol

10,78

12.013.813,28 

5,23

5.828.594,01 

17.842.407,29 

1.453.743,22 

19.296.150,51 

Gkk Vorarlberg

4,78

5.327.089,75 

0,87

969.574,91 

6.296.664,66 

1.453.743,23 

7.750.407,89