19.52

Bundesrat Markus Leinfellner (FPÖ, Steiermark): Frau Präsidentin! Herr Vizekanzler! Hohes Haus! Liebe Österreicherinnen und Österreicher! Ich sage, der Sport muss uns allen ein Herzensanliegen sein, denn der Sport ist etwas Ehrliches, bei dem man mit hartem Training auch wirkliche Fortschritte erzielen und Erfolge bei den jeweiligen Meis­terschaften feiern kann.

Ja, der Sport muss frei von Doping, muss frei von illegalen Substanzen bleiben. Ich glau­be, genau diese illegalen Substanzen, dieses Doping ist etwas, das jeder Sportler ab­lehnen sollte. Sport muss sauber bleiben, und es ist uns ein wesentliches Anliegen, dass dieser Sport in Österreich auch sauber bleibt.

Gerade im Bereich des Sports hat dieser Coronawahnsinn tatsächlich Einzug gehalten. (Zwischenruf des Bundesrates Schreuder.) – Hör einmal zu, sonst hörst du einmal mehr nur die Hälfte und erkennst dann den Zusammenhang wieder nicht! Einfach zuhören!

Ich sage, dieser Coronawahnsinn hat gerade deswegen im Bereich des Sports Einzug gehalten, weil in vielen Sportarten das unersetzliche Training einfach nicht mehr möglich geworden ist oder nicht mehr möglich ist. Das betrifft nicht nur den Breitensport, sondern es betrifft auch die Leistungs- und Spitzensportler.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, gerade in diesem Bereich ist es aber wesent­lich, dass wir den Sport auch weiterhin fördern. Sieht man sich dieses Bundes-Sportför­derungsgesetz an, so erkennt man, dass es ja zwischen dem Breiten- und dem Spitzen­sport unterscheidet, und gerade da kann ich nicht verstehen, warum man Leistungs­sportler aktuell nicht trainieren lässt.

Die Definitionen in diesem Gesetz sollten eigentlich alles sagen und auch Grundlage für die Ausnahmebestimmungen sein, und gerade deswegen kann ich diese Bundesregie­rung den Bereich des Sports betreffend nicht mehr verstehen. Es werden Nachwuchsta­lente, Nachwuchssportler, die auch in den Leistungssport hineinfallen, diskriminiert, von ihrem Training abgehalten.

Ich möchte das auch am Beispiel des Skisports etwas näher erläutern: Nachwuchssport­ler, die tagtäglich trainiert haben, bis zum Beginn dieses Coronawahnsinns permanent im Training gewesen sind, werden jetzt von dieser Bundesregierung von ihrer Sportaus­übung abgehalten – und das in einer Skisportnation wie unserem Österreich!

Ich kann nicht verstehen, warum Nachwuchssportler keine Aufstiegshilfen verwenden dürfen, es gibt keine Erklärung dafür. Zu Beginn durften so gut wie keine Jahrgänge diese verwenden, dann waren es die Jahrgänge bis zum Jahrgang 2007, die Aufstiegs­hilfen verwenden durften. Seit 7. Dezember ist es so, dass Aufstiegshilfen von den Jahr­gängen bis einschließlich Jahrgang 2011 verwendet werden dürfen. Mir kommt es ein bisschen wie ein Stille-Post-Spiel vor, weil sich diesbezüglich weder Verordnungen noch Gesetze geändert haben.

Wir haben nun folgendes Problem: Bei uns in der Steiermark beginnen ab 27. Dezember die Meisterschaften im Skisport, bei denen die Jahrgänge 2011 und 2012 gemeinsam in derselben Klasse ein Rennen bestreiten müssen. Der Jahrgang 2011 hat trainieren dür­fen, der Jahrgang 2012 darf, sofern es so bleibt, am 24. Dezember mit seinem Training beginnen. Was man heute so gehört hat, ist auch das bereits wieder fraglich, nämlich ob am 24. Dezember gerade im Nachwuchsbereich überhaupt Leistungssport trainiert wer­den darf oder ob man die Lifte nicht ganz zulässt.

Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist eine wirkliche Chaos- und Verunsiche­rungspolitik. Das ist wirklich unfair gegenüber unseren Nachwuchssportlern, die großar­tige Leistungen erbringen und trainieren wollen. Das hat mit Fairness nichts mehr zu tun, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Ich kann Ihnen nur sagen: Gerade im Bereich des Skisports sollte man schon ein wenig Vernunft annehmen und mit geöffneten Augen durchs Leben gehen. Es kann ja bitte nicht sein, dass Leistungssportler, die tatsächlich auch Mitglieder im ÖSV sind und seit Jahren Rennen bestreiten, nicht trainieren dürfen. Man muss diese Nachwuchssportler trainieren lassen! Ich glaube nicht, dass auf jedem Skilift, auf jedem Tellerlift oder Schlepplift auch dieses Coronavirus mitfährt.

Ich glaube, wir haben im Bereich der Skigebiete sehr, sehr gute Konzepte erstellt, so­dass da sehr wohl für Vorsicht gesorgt ist. Die Ansteckungszahlen werden nicht nur ge­ringgehalten werden, sondern in Wahrheit liegt die Gefährdung an der frischen Luft, ge­rade im Bereich der Teller- und Schlepplifte, bei null, meine sehr geehrten Damen und Herren. Deswegen darf ich Sie bitten: Öffnen Sie im Bereich des Nachwuchssports wirk­lich die Augen, lassen Sie unseren Nachwuchs trainieren! Unsere Kinder haben es sich wirklich verdient, nicht diskriminiert zu werden! (Beifall bei der FPÖ.)

19.57

Vizepräsidentin Mag. Elisabeth Grossmann: Weitere Wortmeldungen dazu liegen bis dato nicht vor. – Der Herr Vizekanzler wünscht das Wort. Ich erteile ihm dieses. – Bitte, Herr Vizekanzler, Sie sind am Wort.