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Bundesrat Andreas Arthur Spanring (FPÖ, Niederösterreich): Frau Vorsitzende! Herr Minister! Kollegen im Bundesrat! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie und vor den Bildschirmen! Weil es vorhin zur Sprache gekommen ist – der Herr Minister hat es angesprochen –: Nächste Woche gibt es anscheinend ein Treffen zu Long Covid. Und weil es ja in Österreich so ist, dass wir es in zwei Jahren Pandemie geschafft haben, keine einzigen validen Zahlen auf die Reihe zu bringen – das erfinde jetzt nicht ich, son­dern das steht in der Anfragebeantwortung von Ex-Minister Mückstein an den Verfas­sungsgerichtshof –, müssen wir an internationale Zahlen oder an internationale Studien herantreten und uns auf diese berufen. Dahin gehend habe ich zwei Sachen für Sie.

Das Erste ist jetzt, glaube ich, nicht so ganz ernst zu nehmen, es ist nur, weil heute immer Propaganda im Raum war. Ich will Ihnen auch zeigen, wie Propaganda wirken kann, und zwar titelt die „Bild“ in Deutschland: „Long-Covid-Symptome können auch oh­ne Infektion auftreten“. Ich meine, nur damit man vielleicht einmal darüber nachdenkt. (Heiterkeit bei der FPÖ.)

Aber jetzt kommt das, worum ich Sie wirklich bitte, und zwar, dass Sie sich vielleicht ein paar internationale Studien zu Long Covid anschauen. (Bundesrätin Hahn: Ja, wissen­schaftliche Zeitschriften, oder?!) Eine Studie ist im „British Medical Journal“. Dort drinnen steht: Eine anhaltende Erkrankung, die durch behindernde Müdigkeit, muskuloskelettale Schmerzen, neurokognitive Schwierigkeiten und Stimmungsstörungen gekennzeichnet war, zeigte sich bei 12 Prozent nach sechs Monaten, von denen 11 Prozent die diagnos­tischen Kriterien für ein chronisches Müdigkeitssyndrom erfüllen. – Zitatende.

Zusammengefasst heißt das nichts anderes - - (Bundesrat Raggl: Dass du nicht Medizin studiert hast! Du hast den falschen Job! – Bundesrätin Schumann: Na geh! Tut die Leute nicht ...! Da gibt es zu viele Leute, die leiden! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Sie verstehen es ja nicht einmal. Die SPÖ dort drüben versteht nicht einmal, was ich sage (Ruf bei der SPÖ: Na, eh net!), aber sie sagen: Na! Na! – Ist das das Einzige, was Sie können? (Bundesrat Raggl: Nein, du hast den falschen Job!) Hören Sie einmal zu! (Bundesrätin Schumann: Ich kann Ihnen die Leute geben, denen es wirk­lich schlecht geht!) Ich sage Ihnen dann die Seite, und dann lesen Sie es nach, wenn Sie es nicht verstehen! (Beifall bei der FPÖ. – Bundesrätin Schumann: Sie verhöhnen die Leute, denen es schlecht geht! Sie verhöhnen die Kranken!) – Ich verhöhne über­haupt niemanden, dem es schlecht geht! Ich lese eine Studie vor, und Sie verstehen es nicht! Das ist das Schlimme! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Was in dieser Studie zusammengefasst steht, ist, dass es nicht erst seit Corona (Ruf: DDr. Spanring!), sondern nach jeder Infektionskrankheit sogenannte Long-XY-Versio­nen gibt, also Long Covid, Long Grippe, was auch immer.

Ganz wichtig daran ist, das Syndrom wurde weitgehend durch den Schweregrad der akuten Erkrankung vorhergesagt und nicht durch demografische, psychologische oder mikrobiologische Faktoren. Wenn Sie wollen, warte ich dann draußen auf Sie. Ihnen erkläre ich es noch einmal extra (Rufe bei der SPÖ: Nein, danke!), denn Sie von der Sozialdemokratie verstehen es ja offensichtlich nicht. (Anhaltender Beifall bei der FPÖ. – Bundesrätin Schumann: Verhöhnung der Kranken, so eine Gemeinheit! – Der das Rednerpult verlassende Bundesrat Spanring – in Richtung Bundesrätin Schumann –: Wo ist das eine Verhöhnung? Ihr versteht das nicht! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

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