19.21

Bundesrätin Andrea Michaela Schartel (FPÖ, Steiermark): Nein, lieber Herr Kollege Kornhäusl, es kommt keine Tränendrückergeschichte, sondern es kommt einfach auch ein Beitrag zu diesem Gesetz, zu Tagesordnungspunkt 6, weil sehr emotionale Dinge darüber gesagt worden sind und es auch noch ein paar sach­liche Dinge gibt, die man diesbezüglich ansprechen soll.

Was ich zum Beispiel überhaupt nicht verstehen kann: Ich kann mich an Anträge sowohl von der SPÖ als auch von den Grünen und vor allem von den Schwarzen erinnern: Die Digitalisierung überholt uns und ist gefährlich, und wir müssen die Kinder schon im Kindergarten schulen, wie man mit den Medien umgeht!, und dann kommt man auf die Idee, dass man einen sehr sensiblen Bereich nur noch auf digitaler Ebene macht?! Warum bitte muss man das machen? – Ich habe mir das genau angeschaut und jetzt weiß ich es: weil natürlich der Druck eines Mutter-Kind-Passes in 15 unterschiedlichen Sprachen sehr viel Geld kostet. Das ist natürlich digital billiger. Das ist der erste Grund, warum ihr das machen wollt, und nur das ist der Grund. (Beifall bei der FPÖ.)

Kollegin Kittl sage ich abgesehen davon: Wenn ich beim Nationalrat gut aufgepasst habe, habe ich den Eindruck, Sie haben die Rede Ihrer Kollegin vorgelesen. Es hat viele, viele Sätze gegeben, die wortgleich waren. Ich habe echt ein Déjà-vu gehabt. Ich bin aber davon überzeugt, wenn es um die Gleichstellung von Frauen geht oder wenn Sie der Meinung sind, Sie brauchen den Eltern-Kind-Pass, weil es sonst nicht funktioniert, dann ist das deshalb so – Sie wissen eh: Hunde, die bellen, beißen nicht –, weil Sie es zu Hause nicht schaffen, in der partnerschaftlichen Gemeinschaft das Familienleben so zu regeln, wie es Familien nun einmal regeln möchten. (Beifall bei der FPÖ. – Zwi­schenruf der Bundesrätin Kittl.) Deswegen wollen Sie immer all diese Gesetze machen.

Ich brauche kein Gesetz, ich brauche nichts zum Gendern, sondern ich kann mir das mit meinem Mann ausmachen. Ich finde es auch unerhört, herzugehen und all jene Väter, die bis voriges Jahr ihre Kinder mitbekommen haben – die meisten Väter sind mitschwanger, einfach aus Freude, aus Leidenschaft –, hinzustellen und zu sagen: Wenn man nicht irgendein Dokument hat, auf dem Eltern draufsteht, weigern sich die jetzigen Väter, sich um ihre Kinder zu kümmern. Schaut einmal, dass in euren Familien wieder eine Normalität einkehrt, bitte, bitte, bitte!

Wir sind auch deshalb so sehr dagegen, weil wir auch bei Corona rechtzeitig erkannt haben, wo die Reise für die Österreicher hingeht. Genau das, was mein Kollege Steiner jetzt vorgezeigt hat, habt ihr nämlich vor: Ihr wollt die Normalität zur Abnormalität machen, und das, was ihr für euch in eurem kleinen Weltbild als normal betrachtet, wollt ihr allen Österreichern überstülpen. Es wird höchste Zeit, dass ihr keine Verantwortung mehr in diesem Land tragt. (Beifall bei der FPÖ.)

19.24

Vizepräsidentin Margit Göll: Frau Bundesrätin Doppler. – Bitte.