19.26

Bundesrätin Simone Jagl (Grüne, Niederösterreich): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Besucher hier bei uns im Hohen Haus! Um es noch einmal deutlich hervorzuheben: Ihr von der FPÖ wollt den Berufsausbildungsbeirat politisch besetzen, nennt das Entpolitisieren und lehnt daher eine Erleichterung für Auszubildende in der Land- und Forstwirtschaft ab. (Beifall bei Grünen und ÖVP.) Muss man das verstehen? – Ich weiß nicht.

Gut, wir haben schon gehört, es geht bei diesem Gesetz im Wesentlichen um die betriebliche duale Ausbildung im land- und forstwirtschaftlichen Bereich. Das System der dualen Ausbildung, das heißt, die parallele Ausbildung in Betrieben und in Berufsschulen ist wirklich bewährt und ein essenzieller Bestandteil der Fachkräftesicherung in Unternehmen und in diesem Fall auch in landwirtschaftlichen Unternehmen. Ich denke, wir sind uns einig, dass das wirklich ganz essenziell ist. Man kann nicht oft genug betonen, dass diese duale Ausbildung wirklich eine Erfolgssache ist.

Auch oder gerade weil nur etwa 5 Prozent der Fachkräfte in der Landwirtschaft ihre Ausbildung im Rahmen einer Lehre machen: Was wir mit diesem Gesetz sicherstellen, ist, dass dieses Erfolgsmodell in der Land- und Forstwirtschaft harmonisiert und damit auch attraktiviert wird, sodass Auszubildende die gleichen Voraussetzungen haben, egal ob sie ihre Ausbildung zur Facharbeiterin oder zum Facharbeiter oder zur Meisterin in Vorarlberg oder in Niederösterreich machen. Das ist wirklich ein großer Wurf.

Vom neuen Berufsbild Jagdwirtschaft haben wir von Kollegen Gfrerer schon ausführlich gehört, ebenso, dass es bei dem einzusetzenden Beirat um Expertise und nicht um ein Politikum geht.

Was uns natürlich besonders freut, ist, dass der Biobereich gestärkt wird. Die gleichwertige Vermittlung von Biokenntnissen wird aufgenommen. Im Beirat wird eine Vertretung aus dem Biobereich stimmberechtigt sein, und als beratendes Mitglied wird jemand aus den drei stärksten Bioverbänden nominiert sein. Dadurch soll die gleichwertige Vermittlung auch in den nachfolgenden Ausbildungs- und Prüfungsordnungen abgesichert werden. Es wird auch eine Schwerpunktausbildung biologischer Landbau geben, wie es sie eh schon in einigen Bundesländern auch schon gibt.

Eines ist klar: Um die Stärkung der Bioausbildung in der Praxis voranzubringen, sind noch zahlreiche weitere Maßnahmen notwendig, die jetzt nicht in diesem Gesetz abgebildet werden können. Die Ausbildungs- und Prüfungsordnungen werden da jedoch eine große Rolle spielen, da die konkreten Ausbildungsinhalte die Bildungsziele und Kompetenzen sowie die Prüfungsgegenstände dort festgelegt werden.

Ich freue mich über breite Zustimmung. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Bundesrät:innen der ÖVP.)

19.30

Präsidentin Margit Göll: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesminister Mag. Norbert Totschnig. – Bitte sehr.