20.54

Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Martin Polaschek: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Neugründungen von Universitäten passieren immer außerhalb des normalen Regelwerkes, so funktioniert es. Das war bei der Donau-Universität Krems so – und es hat lange gedauert, bis sie in das Univer­sitätsrecht übernommen worden ist –, das war bei der Alpen-Adria-Universität der Fall, und das war auch bei der Johannes-Kepler-Universität der Fall, die 1962 gegründet worden ist und 1975 ins UOG übernommen worden ist.

Es wäre töricht, zu glauben, dass Neugründungen im Rahmen eines bestehenden Regelwerks erfolgen können, wenn man noch nicht über das entspre­chende Personal, über die entsprechenden Studierenden verfügt. So werden neue Universitäten gegründet, das ist der Standard – es tut mir leid. Wer das Gegenteil behauptet, Frau Bundesrätin (in Richtung Bundesrätin Theu­ermann), hat keine Ahnung davon. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundes­rät:innen der Grünen.)

Ja, es gibt einen großen Bedarf für eine neue Universität und es gibt einen großen Bedarf gerade im Bereich der digitalen Transformation, und diese Universität ist auf einem guten Weg. Im Herbst wird mit ersten Stu­dienangeboten begonnen – noch nicht mit fertigen Curricula, denn um fertige Curricula zu machen, braucht es auch die entsprechenden Studierenden, die in die Gestaltung eingebunden werden, es gibt aber bereits großes Interesse vonseiten junger Menschen, die Angebote wahrnehmen wollen.

Die Berufungen laufen, und es wird selbstverständlich auch auf die entsprechen­de Qualität geachtet. Es ist heute so, dass gerade in den technischen Be­reichen keine Habilitationen oder der Habilitation gleichzuhaltenden Leistungen gefordert werden, sondern natürlich auch entsprechend andere, vor allem wirtschaftliche Qualifikationen gefordert werden. Schlussendlich ist es natürlich auch im Interesse der Universität selber, nur bestqualifiziertes Personal zu bekommen.

Die Universität wird sich deshalb weiterhin auf einem guten Weg befinden. Es wird ein erfolgreiches Projekt werden, da bin ich mir sicher. Ja, es ist auch die Möglichkeit, jetzt neue universitätspolitische Wege zu gehen. Zum entspre­chend passenden Zeitpunkt, das ist klar, wird selbstverständlich auch diese Universität in den Reigen der anderen öffentlichen Universitäten aufge­nommen werden.

Bis dahin ersuche ich Sie alle um die entsprechende Unterstützung für dieses spannende und aussichtsreiche Projekt. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesrätin Hauschildt-Buschberger.)

20.56

Vizepräsident Dominik Reisinger: Danke.

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Karl-Arthur Arlamovsky. Ich erteile ihm dieses.