RN/25

12.38

Bundesrat Sebastian Stark, BA MSc (ÖVP, Niederösterreich): Hohes Präsidium! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Der Ausbau der Therapiemöglichkeiten, die Verlängerung von Gesund aus der Krise, die Einführung eines neuen Ausbildungswegs sind richtige Schritte, um die Versorgung im Sinne der Gesundheit in Österreich sicherzustellen. Aus zwei Gründen ist das wichtig: einerseits aufgrund des steigenden Bedarfs und andererseits der Knappheit des Angebots. 

Eine Studie der Gesundheit Österreich GmbH aus 2023 stellt fest, dass 34 Prozent der eingetragenen Psychotherapeutinnen und knapp 38 Prozent der eingetragenen Psychotherapeuten über 56 Jahre alt sind. Weiters sind rund 21 Prozent der eingetragenen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mindestens 65 Jahre alt. Es ist also klar, die neue Ausbildungsoffensive muss die Versorgungsquote in Österreich absichern. Die Quotenregelung für die Absolventinnen und Absolventen ist dementsprechend ein richtiger, notwendiger Schritt. 

Darüber hinaus – Frau Ministerin Holzleitner hat sie bereits erwähnt – muss die Hochschulstrategie 2040 eine ähnliche, praxistaugliche Stoßrichtung haben und Qualität, Kooperation und klare Profile stärken. Unsere Hochschulen sind nämlich Motoren von Innovation und Fortschritt – und das gemeinsam mit unseren Unternehmen.

 Österreich hat eine Forschungsquote von 3,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und eine dynamische Spin-off-Kultur. Ein Viertel aller Start-ups in Österreich entwickelt sich aus universitärer Forschung heraus, und damit entwickeln sich auch große Wertschöpfung und vor allem auch Wohlstand fürs Land. Wir brauchen dementsprechend gerade für die Zukunft noch stärkere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Universitäten, verstärktes Einwerben von Drittmitteln und noch stärkere Orientierung an unserer Industrie, damit Universitäten weiter exzellent arbeiten können und unsere Unternehmen eine starke technologische Grundlage für ihr Wachstum haben. 

Anschließend, mehr oder weniger auch abschließend, darf ich manchen Kolleginnen und Kollegen auch noch etwas mitgeben. Ich durfte selbst am Dienstag Sponsion haben, gemeinsam mit 140 anderen Kolleginnen und Kollegen. (Allgemeiner Beifall.) – Danke sehr, danke. Dafür wollte ich es tatsächlich eigentlich nicht sagen. (Heiterkeit bei Bundesrät:innen von ÖVP und FPÖ.) Worum es mir eigentlich geht: Bei dieser Sponsion werden 140 Studentinnen und Studenten der Reihe nach aufgerufen, und das Schöne dran ist: Die Abschlussarbeiten werden mit aufgerufen. Und ich hätte einige Kolleginnen und Kollegen gerne eingeladen, beim Aufruf dieser 140 Abschlussarbeiten und deren Themen zuzuhören. Da hätte man ein realistischeres Bild, woran wirklich geforscht wird, woran gearbeitet wird, wo die Leistung entsteht, denn diese Spin-offs fallen immerhin nicht vom Himmel. 

Apropos vom Himmel fallen, wenn wir schon bei den Sprichwörtern sind: Herr Kollege Kofler hat vorhin noch ein Statement gebracht in Richtung: „Ist der Bürger unangenehm“. Da kann ich es mir als Niederösterreicher nicht verkneifen, denn da hält es die FPÖ Niederösterreich anscheinend ein bisschen anders als er, nämlich in Neunkirchen: Ist der eigene Vizebürgermeister unangenehm – vermutlich, weil er konstruktiv arbeitet –, wird er unter Druck gesetzt und gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Gemeinderates aus der Partei geworfen. (Bundesrat Spanring [FPÖ/NÖ]: Der ist jetzt eh schon Mitglied bei euch!) Ich bemühe ganz einfach ein weiteres Sprichwort: Wer im Glashaus sitzt. – Danke sehr. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen sowie der Bundesrätin Deutsch [NEOS/W].)

12.42

Vizepräsident Günther Ruprecht: Weitere Wortmeldungen liegen dazu nicht vor. 

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall. Die Debatte ist somit geschlossen.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 65 Abs. 2 GO-BR autorisiert.