11441 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Bundesrates
Erstellt am 21.03.2024
Mit sichtbar gemachten Abänderungen bzw. Druckfehlerberichtigungen,
die im Plenum des Nationalrates beschlossen wurden
Bundesgesetz, mit dem Finanzausgleichsgesetz 2024 geändert wird
Der Nationalrat hat beschlossen:
Das Finanzausgleichsgesetz 2024, BGBl. I Nr. 168/2023, wird wie folgt geändert:
1. Im Inhaltsverzeichnis lautet der Eintrag zu § 2 wie folgt:
„§ 2. Tragung des Aufwandes für die Ausgleichszulagen“
2. Im Inhaltsverzeichnis wird nach dem Eintrag zu § 29 Abs. 5 folgender Eintrag eingefügt:
„§ 29a. Zweckzuschüsse für Wohnbauförderung“
3. In § 25 Abs. 1 lautet der letzte Satz:
„Von diesen Mitteln erhalten die Länder 386 274 000 Euro und die Gemeinden 99 726 000 Euro jährlich.“
4. Nach dem § 29 wird folgender § 29a samt Überschrift eingefügt:
„Zweckzuschüsse für Wohnbauförderung
§ 29a. (1) Der Bund gewährt den Ländern einen Zuschuss in Höhe von insgesamt bis zu 1 000 Millionen Euro zum Zwecke der Förderung der Errichtung und Sanierung von Wohnraum. Von diesem Betrag entfallen 780 Millionen Euro auf die Förderung der Errichtung durch gemeinnützige Bauvereinigungen oder gewerbliche Bauträger und 220 Millionen Euro auf die Förderung der Sanierung von Mietwohnungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen durch gemeinnützige Bauvereinigungen, jeweils im verdichteten und mehrgeschoßigen Wohnbau, jedoch ohne eingeschoßige Reihenhäuser. Die länderweisen Anteile am Zweckzuschuss von 780 Millionen Euro richten sich nach der Volkszahl und am Zweckzuschuss von 220 Millionen Euro nach folgendem Schlüssel:
|
Burgenland |
3,6 % |
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Kärnten |
5,8 % |
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Niederösterreich |
19,8 % |
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Oberösterreich |
17,5 % |
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Salzburg |
5,5 % |
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Steiermark |
11,7 % |
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Tirol |
6,7 % |
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Vorarlberg |
3,7 % |
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Wien |
25,7 % |
(2) Vom Anteil eines jeden Landes am Zuschuss gemäß Abs. 1 entfallen 25 % auf das Jahr 2024, 50 % auf das Jahr 2025 und 25 % auf das Jahr 2026. Zuschüsse, die von einem Land in den Jahren 2024 und 2025 nicht in Anspruch genommen werden, können bis zu einem Ausmaß von 50 % von diesem Land im jeweils folgenden Jahr in Anspruch genommen werden.
(3) Vom jeweiligen Anteil eines Landes gemäß Abs. 1 für die Förderung des Neubaus entfallen 50 % auf die Förderung der Errichtung von Eigentumswohnungen und Mietwohnungen mit Kaufoption und 50 % auf die Förderung der Errichtung von Mietwohnungen.
(1(4) Bedingung für
die Gewährung von Zweckzuschüssen gemäß Abs. 1
für die Förderung des Neubaus an ein Land ist,
1. dass in den Förderverträgen – sofern die Förderwerber nicht den Bestimmungen des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes – WGG, BGBl Nr. 139/1979, unterliegen – die §§ 13 bis 15a WGG auf die Dauer der Förderung, jedenfalls jedoch für 25 Jahre ab Abschluss des Fördervertrages, für sinngemäß anwendbar erklärt werden,
2. dass in allen Förderverträgen die antispekulative Maßnahme des § 15h WGG und in den Förderverträgen – sofern die Förderwerber den Bestimmungen des WGG unterliegen – die antispekulativen Maßnahmen der §§ 15g und 15i WGG auf die Dauer der Förderung, jedenfalls jedoch für 25 Jahre ab Abschluss des Fördervertrages, für sinngemäß anwendbar erklärt werden, und
3. dass in den Förderverträgen die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf den Bauwerksoberflächen oder auf sonstigen baulichen Anlagen auf dem Bauplatz vereinbart wird; in begründeten Fällen (z.B. Gebäude in Schutzzonen) kann von der verpflichtenden Errichtung einer Photovoltaikanlage Abstand genommen werden. Die Leistung der PV-Anlage hat mindestens 10 Wpeak pro m2 konditionierte Brutto-Grundfläche zu betragen.
(5) In einem Jahr erfolgende Rückflüsse aus Förderungen, die aus einem Zuschuss gemäß Abs. 1 finanziert wurden, sind vom Land bis zum 30. Juni des jeweils folgenden Jahres an den Bund zurückzuerstatten.
(6) Der Bund gewährt den Ländern zum Zwecke der Förderung des Wohnbaus (Neubau und Sanierung) durch natürliche Personen in Form von Förderungsdarlehen im Rahmen der Wohnbauförderung des Landes in den Jahren 2024 und 2025 in Höhe von maximal 200 000 Euro mit einem maximalen Zinssatz von 1,5 % p.a. einen Zuschuss zu den vom Land zu leistenden Zinsen für die dafür beim Bund über die ÖBFA aufgenommenen Darlehen.
(72) Der
Zuschuss gemäß Abs. 61
wird für Darlehen gewährt, die den Ländern vom Bund über
die ÖBFA gemäß § 2 Abs. 4 Z 1 des
Bundesfinanzierungsgesetzes, BGBl. Nr. 763/1992, mit einer maximalen
Laufzeit von 30 Jahren gewährt wurden und ist auf ein
Darlehensvolumen (Zuzählbetrag) von insgesamt 500 Millionen Euro
beschränkt. Die länderweisen Anteile am maximalen Darlehensvolumen
richten sich nach der im Jahr 2024 anzuwendenden Volkszahl.
(83) Der
Zuschuss wird aus der Differenz zwischen dem vom Land aufgrund der
Emissionsrendite effektiv zu tragenden Zinssatz zum Zinssatz von 1,5 %
p.a. ermittelt und wird für Zinsen, die bis zum Ende des Jahres 2028
fällig sind, gewährt. Rückflüsse aus
Förderungsdarlehen, die aus einem Zuschuss gemäß Abs. 61
finanziert wurden, verbleiben dem Land, sind allerdings bis zum Ende des Jahres
2028 für Zwecke der Wohnbauförderung zu verwenden.
(4) Bedingung für die Gewährung von
Zweckzuschüssen gemäß Abs. (9)
Der Zweckzuschuss des Bundes gemäß Abs. 6 wird einem Land
alternativ auch dann gewährt, wenn das Land die vom Fördernehmer
für Darlehen von Kreditinstituten zu zahlenden Zinsen durch
Förderungen (Zinsenzuschüsse) reduziert. Der Zweckzuschuss des Bundes
wird aus der Differenz zwischen einem auf Basis von Durchschnittswerten
ermittelten Effektivzinssatz für beim Bund über die ÖBFA
aufgenommene Darlehen zum Zinssatz von 1,5 % p.a. für das jeweils vom
Land durch die Zinsenzuschüsse gestützte Darlehensvolumen ermittelt.
Für die Ermittlung der Durchschnittswerte sind die Konditionen für
10-jährige Laufzeiten der Bundesanleihen im der Antragstellung durch das
Land vorangegangenen Quartal heranzuziehen. Im Übrigen gelten auch
für diese Alternative die gleichen Zweckbindungen und Bedingungen wie
für die Zuschüsse zu den Zinsen für beim Bund über die
ÖBFA aufgenommenen Darlehen.
(10) Bedingung für die Gewährung von
Zweckzuschüssen gemäß Abs. 61
ist weiters, dass ein Land in Förderverträgen für die Schaffung
von Wohnraum die antispekulative Maßnahme des §§ 15h WGG
auf die Dauer der Förderung, jedenfalls jedoch für 25 Jahre ab
Abschluss des Fördervertrages, für sinngemäß anwendbar
erklärt.
(115)
Bedingung für die Gewährung von Zweckzuschüssen gemäß
Abs. 1 an ein Land ist, dass die Bundesmittel
gemäß Abs. 1 in den Jahren 2024 bis 2026 bzw. die Darlehen
gemäß Abs. 61 in den
Jahren 2024 bis 2025 vom Land zusätzlich zu der aus Landesmitteln
finanzierten Wohnbauförderung verwendet werden.
(12) Die Länder haben die Zuschüsse
gemäß Abs. 1 und 6 zu beantragen und dabei die Erfüllung
der Voraussetzungen gemäß Abs. 11 zu belegen, wobei im
Neubaubereich als Maßstab der Vergleich zur Anzahl der im Durchschnitt
der Jahre 2022 und 2023 zugesicherten Wohnungen für den Nachweis der
Zusätzlichkeit heranzuziehen ist. Die Länder müssen ex ante
einen Mittelverwendungsbedarf einmelden und eine Mittelverwendungsplanung
darlegen. Die Länder haben dem Bund jährlich einen Bericht über
die widmungsgemäße Verwendung der Mittel sowie die Erfüllung
der Voraussetzungen gemäß Abs. 11 vorzulegen Der Bund hat die
widmungsgemäße Verwendung seiner Zweckzuschüsse zu
überprüfen und diese bei widmungswidriger Verwendung
zurückzufordern.“.“