1170/J-BR
der Bundesräte Gerstl
und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend aktuelle Probleme der Tabakverschleißer
Mit Verabschiedung des TMG 96 wurde EU-konform der
Tabakwareneinzelhan-
del in Österreich geregelt und seine Existenz
abgesichert, wodurch sowohl den
sozialpolitischen Komponenten als auch gesundheitspolitischen
Erfordernissen
Rechnung getragen wurde. Darüber hinaus ist
auch die fiskalische Sicherung für
die Einnahmen des Staates aus der Tabak- und Mehrwertsteuer
leicht kontrollier-
bar erhalten geblieben. Nun aber wurden Maßnahmen
gesetzt, die diese zu-
nächst als hervorragend geltende Absicherung
behinderter Menschen konter-
karieren. Bei der verpflichtend vor geschriebenen
Schaffung einer Monopolver-
waltung GesmbH. wurde die Bestellung des Aufsichtsrates
nicht im Sinne dieses
Gesetzes vorgenommen, zumal der Vertreter des Sozialministeriums
im Auf-
sichtsrat fehlt.
lm weiteren ist durch eine Erhöhung der Tabaksteuer,
die nun vorgesehen ist,
eine derartige Schmälerung der Handelsspannen
der Trafikanten zu befürchten,
daß ihre weitere Existenz und somit das gesamte
System des geregelten Tabak-
wareneinzelhandels in Frage gestellt wird.
Darüber hinaus hat die ÖBB eine Mietenerhöhung
für Bahnhofstrafikanten gefor-
dert, die in manchen Fällen bis zu 100 % ausmacht
und jedenfalls eine große
Gruppe von Tabaktrafikanten die Existenz nehmen wird.
Die unterfertigten Bundesräte richten daher
an den Bundesminister für Finanzen
folgende
A n f r a g e :
1) Sind Sie bereit, im Aufsichtsrat der Monopolverwaltung
GesmbH. einen
Vertreter des Sozialministeriums zu entsenden?
Wenn nein, Warum nicht?
2) Sind Sie bereit, die existenzgefährdende,
vorgesehene Tabaksteuererhö-
hung zurückzunehmen?
Wenn nein, warum nicht?
3) Sind Sie bereit, die zuständigen Stellen
der ÖBB zur Zurücknahme ihrer
existenzbedrohenden Mietenerhöhungsforderung
zu veranlassen?
Wenn nein, warum nicht?