1180/J-BR
der Bundesräte Ing. Grasberger
und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend die Zukunft des Finanzamtes Lilienfeld
Das Finanzamt Lilienfeld ist ein vorzüglich
funktionierendes Amt mit
30 Bediensteten, die in 8 Abteilungen (Verwaltung,
Lohnsteuer, Beihilfenstelle,
Bewertung, Finanzkasse, Einbringungsstelle, Veranlagung
und Betriebsprüfung)
tätig sind. Es sind alle Strukturen, welche
ein Finanzamt aufweisen muß, vor-
handen und die Ausstattung - wie z. B. EDV - befindet
sich am neuesten Stand.
Das Einzugsgebiet dieses Finanzamtes reicht von Rotheau,
Kaumberg bis zur
steirischen Grenze in Mitterbach. lm Falle der Schließung
dieses Amtes müßte ein
Steuerpflichtiger somit aus Mitterbach ca. 80 km
fahren, um beim Finanzamt
St. Pölten seine Angelegenheiten regeln zu können.
Da die Leiterin des Finanzamtes Lilienfeld mit der
Leitung des Finanzamtes
St. Pölten betraut wurde und keine Nachbesetzung
in Lilienfeld vorgesehen ist,
bestehen Befürchtungen, daß das Finanzamt
Lilienfeld geschlossen werden
könnte.
Die unterzeichneten Bundesräte stellen daher
an den Bundesminister für Finanzen
folgende
A n f r a g e :
1 . lst beabsichtigt, das Finanzamt Lilienfeld als
kleine funktionierende Einheit
aufzulösen und seine Aufgaben in ein größeres
Amt einzugliedern?
Wenn ja, ist dies unter dem Gesichtspunkt, daß
das Finanzamt Lilienfeld erst im
Jahr 1988 erbaut wurde, sinnvoll?
2. Finden Sie es richtig, daß im Falle einer
Auflösung des Finanzamtes Lilienfeld
die persönliche Betreuung der Steuerpflichtigen
durch eine dezentrale Behörde
verloren geht?
3. Soll durch die Zusammenlegung einzelner Abteilungen
mit dem Finanzamt
St. Pölten eine spätere Auflösung
des Finanzamtes Lilienfeld erreicht werden?
4. Ist geplant, nach der bevorstehenden Pensionierung
des Gruppenleiters der
Betriebsprüfung die Betriebsprüfungsabteilung
des Finanzamtes Lilienfeld in das
Finanzamt St. Pölten einzugliedern?
5. Gibt es generelle Überlegungen, die Finanzverwaltung
in Niederösterreich zu
zentralisieren?