1302/J-BR BR
der Bundesräte Mülwerth, Moser, Dr. Tremmel
an den Bundeskanzler
betreffend Einstellung der Schüler - Gesundheitsstatistik
Das Statistische Zentralamt verlautbarte, daß
es angewiesen sei, die
Schüler - Gesundheitsstatistik nicht mehr weiterzuführen,
weil Wirtschafts -
daten im Zuge des EU - Beitritts Vorrang hätten
(Presse, 18.7.1997).
Mit Recht wird dieses Vorhaben vom Leiter des Schulärztereferats
der
Ärztekannmer mit dem Hinweis kritisiert, daß
es ohne aktuelle Daten sehr
schwer sei, medizinische Studien zu verfassen. Da
die letzte verfügbare
Statistik eine gesundheitliche Beeinträchtigung
von 900.000 von 1,2 Mill.
Schülern mit steigender Tendenz zeigte, kann
eine Anweisung, diese Schüler -
Gesundheitsstatistik nicht weiterzuführen, als
weiterer Versuch dieser
Bundesregierung beweftet werden, gefährliche
Entwicklungen durch Verschweigen
zu kaschieren.
Wie Osterreich dann die von der EU geforderten Daten
und Informationen über
den Gesundheitszustand der Bevölkerung erstellen
und übermitteln wird,
bleibt abzuwarten.
Daher richten die unterzeichneten Bundesräte
an den Herrn Bundeskanzler
die nachstehende
Anfrage:
1. Wann und von wem wurde das Österreichische
Statistische Zentralamt
angewiesen, die Schüler - Gesundheitsstatistik
nicht mehr weiterzuführen ?
2. Ab wann soll diese Einstellung wirksam werden
?
3. Wieviele Personen welcher Dienstklassen waren
bisher mit der Erstellung
der Schüler - Gesundheitsstatistik befaßt
?
4. Wie hoch waren die jährlich anfallenden Kosten
für die Erstellung dieser
Statistik ?
5. Mit welchen konkreten Aufgaben sollen die bisher
mit der Erstellung der
Schüler - Gesundheitsstatistik befaßten
Personen nach der Einstellung
dieser Statistik beschäftigt werden ?
6. Welche österreichischen Stellen werden in
Hinkunft die von der EU gefor -
derten Gesundheitsdaten über die österreichische
Bevölkerung erstellen
und übermitteln ?
7. Scheut sich die österreichische Bundesregierung,
den zuständigen EU - Stellen
Berichte über den alarmierenden Gesundheitszustand
der österreichischen
Schüler/innen zu übemitteln ?