1462/J-BR BR
 
ANFRAGE der Abgeordneten Mag. John Gudenus
und Kollegen
an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie
betreffend Existenz von "Snuff" - Filmen in Österreich seit mindestens 1980
In einer Ihrer Ausführungen vor dem Nationalrat, vertraten Sie jüngst die Ansicht, daß in
Österreich noch keine "Snuff" - Videos vorgefunden wurden.
In den sogenannten "Snuff" - Filmen werden Opfer (meist Kinder) vor laufender Kamera auf
bestialischer Weise zu Tode gequält.
Nach nunmehr vorliegenden Informationen hat die "Bürgerinitiative zum Schutze der
Menschenwürde" (A - 4730 Waizenkirchen) bereits am 1.9.1980 (!) bei der Staatsanwaltschaft
Linz (beim damaligen Staatsanwalt Dr. Hanke) eine Strafanzeige gegen "Herrn Reitmayr
Otto, Linz, Eisenhandstr., Pächter des Bordell - Kinos Eisenhand wegen Verstoß gegen §1
Abs. 1 lit. c des PornG. mit Bezug auf die Rechtssprechung 9 Os 89/80 - 6 vom 27. Juni 1980
und 13 Os 39/77 vom 6. Juni 1977 mit der Begründung: Seit Freitag, den 29. August 1980
läuft im Eisenhand - Kino Linz der Film AMERICAN GANNIBALE" eingebracht.
Die Strafanzeige und die Filmanalyse ergingen an: Die Oberstaatsanwaltschaft Linz, die
Staatsanwaltschaft Linz, die Zollfahndung Linz, den Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck,
der Polizeidirektion Linz, dem Bundespräsidenten Kirchschläger.
Im Kinoaushang wurde der Film als "vom FBI verboten...", ... - Bestialisch gequält...", und
,,...Mord vor der Kamera...", angepriesen.
In der mehrseitigen Filmanalyse wird der verfilmte Mord so dargestellt:
Nach 1 Stunde 25 Minuten Laufzeit:
Die Verfilmung einer Szene wird vorbereitet.
Dann sagt der eine junge Mann zum Mädchen, daß er mit ihr schlafen wolle, sie setzen sich
auf eine Liege. Bei der Umarmung ist das Messer bereits in seiner Hand sichtbar, das er
zunächst danebenlegt. Als sie auf dem Rücken zu liegen kommt und er sich über sie beugt,
beginnt sie Widerstand zu leisten: "!" Beim Gerangel bemerkt sie das Messer und beginnt
sich heftig zu wehren und zu schreien: "Laß mich los!"
Da kommt ein zweiter zu Hilfe, der sie an den Schultern niederhält, während der erste in
Grätsche auf ihrem Bauch sitzend sie an der Schulter verletzt. Oberhalb der Herzgegend ist
die Bluse blutverschmiert. Er rutscht weiter hinunter und hält nun ihre Knie fest. Kurz ist eine
Rohrzange auf der Liege sichtbar. Die Gemarterte wälzt sich hin und her, soweit sie nicht
durch das Festhalten daran gehindert ist. Eine lange breite Blutspur ist auf der Liege
sichtbar. Ein Dritter kommt zu Hilfe und der erste rammt ihr gedeckt durch seinen Rücken
das Messer in den Leib. Ihr Oberkörper bäumt sich kurz auf und sie spuckt einen Mund voll
Blut aus.
 
Nach vorliegenden Informationen, hätte die Staatsanwaltschaft Linz bezüglich der oben
zitierten Strafanzeige seinerzeit nichts unternommen!
Indeß warnen bayrische Organisationen seit Jahren vor südamerikanischen "Snuff" - Videos, in
denen entführte und vor laufender Kamera geschändete und ermordete Kinder dargestellt
werden. Es bestünde der massive Verdacht, daß diese Filme längst über finstere Kanäle nach
Österreich eingedrungen seien.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
Umwelt, Jugend und Familie nachstehende
ANFRAGE:
1. Ist Ihnen mittlerweile bekannt, daß der (wahrscheinlich) erste, dokumentierte Fall eines
"Snuff" - Films in Österreich bereits 1980 zur Strafanzeige gelangte und ungeahndet blieb?
2. Sind dem Ministerium für Umwelt, Jugend und Familie mittlerweile Informationen über
"Snuff" - Bildmaterial in Österreich zugekommen?
- Wenn ja, wann und welche Maßnahmen wurden seitens Ihres Ministeriums getroffen?
3. Sehen Sie im Bereich der Produzenten und Konsumenten einen Zusammenhang zwischen
pädophiler Pornographie und "Snuff" - Filmen?
4. Wie beurteilen Sie, das von der österreichischen Bundesregierung unter dem Deckmantel
der Kunst subventionierte Schaffen des rechtskräftig verurteilten Kinderschänders Otto Mühl?
5. Solidarisieren Sie sich mit Äußerungen des Herrn Staatssekretärs Dr. Wittmann im
Zusammenhang mit dem pornographischen Internet - Anbieter "Public Netbase"?
- Wenn ja, warum?
- Wenn nein, wie beurteilen Sie den seitens der österreichischen Bundesregierung
subventionierten Internet - Anbieter "Public - Netbase"?