der Bundesräte Mag. Gudenus, Eisl
und Kollegen
an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie
betreffend Forcierung der Biomasse für Heizzwecke
Nach den Ergebnissen der Österreichischen Waldinventur 1992/96 steht in Österreich
einer jährlichen Holznutzung von 19,5 Mio. vfm ein Holzzuwachs von 27,3 Mio. vfm
gegenüber. Der gesamte Holzvorrat in den Wäldern ist auf 988 Mio. vfm angestiegen.
Weiterhin zunehmend ist auch die Waldfläche, die seit der letzten Inventurperiode
jährlich um 7.700 ha auf insgesamt 3,92 Mio. ha angewachsen ist.
Die ungünstigen Schleifholzerlöse führten zu einem Rückgang der Vornutzungen (- 20
%).
Das bedeutet, daß die Biomassegewinnung aus Österreichs Wäldern zu wünschen übrig
läßt.
Neben fehlenden Anreizen zur Durchforstung besteht auch das Problem der Über -
alterung der bäuerlichen Betriebsführer, die oft aus Gesundheitsgründen die körperlich
anstrengende Forstarbeit nicht mehr selbst bewältigen können. Die Aufnahme externer
Arbeitskräfte jedoch verbietet sich aus Kostengründen. Dadurch unterbleiben für
Österreichs Energiebilanz nicht zu unterschätzende Tätigkeiten zur Gewinnung von
Biomasse.
Daher stellen die unterfertigten Bundesräte an den Bundesminister für Umwelt folgende
Anfrage:
1. Inwieweit sieht Ihr Ressort Förderungen zur Gewinnung von Biomasse aus
Österreichs Wäldern vor?
2. a) Wenn ja, wie viele solche Projekte wurden 1997 und 1. Halbjahr 1998 gefördert?
b) Wenn nein, werden Sie bei der Gestaltung der Förderungsrichtlinien berück-
sichtigen, daß die vorhandene Biomasse in Wäldern zwar steigt, die Anreize zu ihrer
Gewinnung und die Arbeitskräfte aber nicht ausreichen, die Biomasse für
umweltfreundliche Heizzwecke zu nutzen?
3. Inwieweit spielt die Gewinnung von Biomasse bei Ihren Überlegungen zur Jugend -
beschäftigung eine Rolle?