Anfrage
der Bundesräte Dr. Riess - Passer
und Kollegen
an den Bundeskanzler
betreffend eine neuerliche EURO - Werbekampagne
Dem Unterausschuß "Währung" des Europäischen Parlaments zufolge soll eine neuerliche
EURO - Werbekampagne - europaweit - durchgeführt werden. Die Kampagne soll darauf
abzielen, "der Bevölkerung den EURO über eine starke emotionale Komponente
näherzubringen". Die im Ausschuß anwesenden Experten waren der Auffassung, daß eine
Kampagne, die auf Argumenten aufbaut, kontraproduktiv sei, da für jedes Argument ein
Gegenargument gefunden werden könne. Der anwesende österreichische Experte schlug einen
Imagetransfer als Basis der Kampagne vor, etwa in dem Sinne "alle diese schönen Sachen
wird man sich mit dem EURO kaufen können."
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Bundesräte an den Herrn Bundeskanzler
nachstehende
Anfrage:
1. Ist es richtig, daß eine neuerliche EURO - Werbekampagne durchgeführt werden soll?
- Wenn ja, in welchem Zeitraum soll diese erfolgen?
2. Welche Schlagworte bzw. Inhalte sollen verwendet werden?
3. Welche Unternehmen sollen mit der Durchführung beauftragt werden?
4. In welchen Medien soll die Werbeaktion durchgeführt werden?
5. Welche Kosten werden durch diese Aktion entstehen?
6. Wer soll für die von Ihnen genannten Kosten aufkommen?
7. Wird sich die EU an den Kosten beteiligen?
- Wenn ja, in welcher Höhe?
8. Ist es richtig, daß - wie aus dem obengenannten Unterausschuß "Währung" berichtet
wurde - die Werbeaktion den EURO "über eine starke emotionale Komponente der
Bevölkerung näherbringen" soll?
- Wenn ja, befürworten Sie eine solche Vorgangsweise?
9. Sind Sie der Auffassung, daß eine solche Vorgangsweise als objektiv und fair bezeichnet
werden kann?
10. Sind Sie - ebenso wie die Experten im obengenannten Unterausschuß "Währung" - der
Auffassung, daß "eine Werbekampagne, die auf Argumenten aufbaut, kontraproduktiv ist,
da für jedes Argument ein Gegenargument gefunden werden kann"?
- Wenn ja, soll also eine Kampagne in der von Experten im Unterausschuß
befürworteten Form auch in Österreich stattfinden?
- Wenn nein, was gedenken Sie zu unternehmen, damit eine Kampagne in
obengenannter Form in Österreich nicht durchgeführt wird?
11. Sind Sie der Auffassung, daß die Kampagne - wie vom österreichischen Experten
vorgeschlagen - auf einem Imagetransfer basieren könnte, etwa im Sinne "alle diese
schönen Sachen wird man sich mit dem Euro kaufen können"?
- Falls Sie diese Vorgangsweise nicht für zielführend halten, was wollen Sie dagegen
unternehmen?