2271/J-BR/2004
Eingelangt am 23.11.2004
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möglich.
ANFRAGE
der Bundesräte Gumplmaier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Schließung von Postämtern
In den letzten
Jahren wurden bereits mehr als ein Viertel aller Postämter Österreichs
geschlossen, die Versorgungsqualität litt darunter zum Teil enorm. Dies, obwohl
die
Österreichische Post
AG ein gewinnbringendes Unternehmen ist.
Trotz der Zusage der Bundesregierung, dass es keine
weiteren Schließungen von Postämtern
geben werde, ist seit
einiger Zeit wieder davon die Rede, dass in Österreich insgesamt ca. 300
bis 350 Postämter stillgelegt werden. Dieser Schritt wäre weder betriebs- noch
volkswirtschaftlich sinnvoll. Weitere
Postamt-Schließungen würden die gesamte Post AG
schwächen.
Sie persönlich, Herr Vizekanzler Gorbach, haben sich
kürzlich wieder strikt gegen weitere
Schließungen ausgesprochen (siehe Kronen Zeitung vom 10. November 2004). Wir
fordern
Sie auf, Ihr Wort zu
halten und die Beibehaltung der derzeitigen Qualität der Postversorgung
sicherzustellen.
Die
unterzeichneten Bundesräte richten daher an den Bundesminister für Verkehr,
Innovation
und Technologie nachstehende
Anfrage
1.
In
welchen Gemeinden konkret sollen Postämter geschlossen werden und anhand
welcher
Kriterien wurden diese festgelegt?
2.
Nachdem
sowohl Sie als auch die gesamte Bundesregierung die weitere Schließung von
Postämtern ausgeschlossen haben, bietet die
derzeitige gesetzliche Grundlage
offensichtlich keine ausreichende Grundlage für die Regierung der
Republik Österreich,
sich hier durchzusetzen.
Wenn
ja, welche Bestimmungen werden Sie so anpassen, dass Sie Ihre Zusage gegenüber
der österreichischen Bevölkerung halten
können?
Wenn nein, stehen Sie in diesem Fall auch offen zu Ihrer
politischen Verantwortung für
die weitere
Postämter-Schließung und die damit verbundene Tatsache, dass dann
zahlreiche weitere Gemeinden einen wichtigen Teil ihrer Grundversorgung
verlieren und
noch mehr Kleinstgemeinden praktisch ohne Infrastruktur dastehen?
3.
Wie
beurteilen Sie die Vorgangsweise des Postmanagements, nach der Benachrichtigung
der Postamtsleiter über die geplante Schließung „ihres" Postamtes noch ein
Gespräch mit
den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden zu führen mit dem Ziel, diese zu
Zahlungen zu bewegen, mit denen eine
Schließung eventuell noch abgewendet werden
kann? Handelt es sich dabei nicht um einen äußerst unfairen
Erpressungsversuch
gegenüber ohnehin finanziell bereits ausgebluteten Gemeinden und hätten Sie als
Vertreter des Eigentümers Republik Österreich nicht dagegen einschreiten
müssen?
4.
Wie
kommentieren Sie jenes beiliegende Schreiben, in dem von der Post AG der
Leiterin
eines Kaufhauses in einer Gemeinde, in welcher es auch ein Postamt gibt, der
Vertrieb
von Briefmarken, Telefonwertkarten und sonstigen Postdiensten bei
gleichzeitiger
Gewährung großzügiger Provisionen angeboten wird? Teilen Sie meine/unsere
Auffassung, dass dies nichts anderes darstellt als das gezielte Aushungern
eines Postamtes
durch die eigene Direktion?