2392/J-BR/2006

Eingelangt am 07.03.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Bundesrätin Konrad, Freundinnen und Freunde

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend HIV/AIDS-Prävention an Schulen

Die Prävention von HIV/AIDS hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich an politischem
und medialem Stellenwert verloren. Beratungseinrichtungen, die Aufklärungsarbeit an
Schulen leisten, berichten von immer geringerem Vorwissen von SchülerInnen; auch die
Verkaufszahlen von Kondomen sind rückläufig. Laut österreichischer AIDS-Gesellschaft ist
die Zahl der Neuinfektionen auch in Österreich ansteigend. Dies gilt insbesondere für Frauen
und für heterosexuelle Kontakte. Infektionen durch heterosexuelle Kontakte liegen in mehr
als 40 Prozent der Fälle vor. 20 Prozent der Infektionen erfolgten über intravenösen
Drogenkonsum.

Deshalb stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende

ANFRAGE

1.  Welche Kampagnen planen Sie zum Themenbereich HIV/AIDS, deren Zielgruppe
SchülerInnen sind und wie hoch sind diese Kampagnen dotiert?

2.              Welches Unterrichtsmaterial zum Themenbereich HIV/AIDS ist derzeit an
österreichischen Schulen in Verwendung? Bitte der entsprechenden Schulstufe
zuordnen.

3.              Welche Projekte zur HIV/AIDS-Prävention wurden seit 2000 an den Schulen
finanziell unterstützt? Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesländern und Jahren.

4.              Wie werden Schulbibliotheken bei der Auswahl und beim Ankauf von Materialien
zum Thema HIV/AIDS durch das Ministerium unterstützt?

5.              Welche Lehrpläne sehen HIV/AIDS-Prävention explizit als Unterrichtsinhalt vor?
Bitte um Aufschlüsselung nach Unterrichtsfach, Schulstufe und Schulform.

6.              Wie viele Besuche schulexterner ExpertInnen im Themenbereich Sexualaufklärung
gab es im Schuljahr 2004/05? Bitte aufschlüsseln nach Bundesländern.

7.              Wie lautet die gesetzliche Regelung über den Unterricht schulexterner ExpertInnen
zum Thema Sexualaufklärung bzw. die gleichzeitige Anwesenheit von Lehrerinnen in
der Klasse während dieser Stunden? Auf
welcher Grundlage treffen Sie in Ihrer
Anfragebeantwortung 2127/AB-BR/2005 die Aussage, diese Vereinbarung liege im
schulautonomen Verantwortungsbereich? Ist es zulässig und halten Sie es für sinnvoll,
dass Bezirksschulräte den Unterricht schulexterner ExpertInnen zum Thema
Sexualaufklärung ohne Anwesenheit des Lehrers / der Lehrerin untersagen?

8.              Planen Sie eine gesetzliche Neuregelung, die es anerkannten Institutionen ermöglicht,
schulischen Aufklärungsunterricht auch ohne gleichzeitige Anwesenheit von
LehrerInnen bzw. DirektorInnen in den Klassen durchzuführen?

9.              Wie werden LehrerInnen im Rahmen ihrer Ausbildung zur Thematisierung von
HIV/AIDS befähigt?

10.       Welche Fortbildungsveranstaltungen wurden im Schuljahr 2004/05 für LehrerInnen
zum Thema HIV/AIDS-Aufklärung angeboten? Bitte nach Bundesländern
aufschlüsseln.


11.     Gibt es Untersuchungen, wie in den Schulbüchern die Präventionsbotschaften zum
Thema HIV/AIDS mit den Lebenswirklichkeiten der SchülerInnen übereinstimmen?

12.     An wie vielen Schulen gibt es Gratis-Kondomabgaben?

13.     Welche Unterstützung gibt es durch Ihr Ministerium für Schulen, die Gratis-
Kondomabgaben einrichten wollen?