2471/J-BR/2007

Eingelangt am 12.01.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Bundesrätin Konrad, Freundinnen und Freunde

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur

betreffend Schulintegration in Tirol

In Tirol, wie auch in anderen Bundesländern, leidet die Schulintegration unter viel zu knapp bemessenen Ressourcen. Während im Schuljahr 1994/95 österreichweit bei 16.086 (2,34%) SchülerInnen ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde, lag die Zahl 2004/05 bereits bei 27.708 (4,06%). Ein entsprechender Anstieg bei den genehmigten Stützstunden blieb aus. Eltern von Kindern mit Behinderungen stehen aufgrund dieser Situation vor massiven Problemen, wenn sie für ihre Kinder eine angemessene und nötige Anzahl von Stützstunden erreichen wollen. Eine bestmögliche Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist so nicht möglich.

Die unterfertigten BundesrätInnen stellen daher folgende

ANFRAGE:

Um Beantwortung der Anfrage 1 und 2 jeweils aufgeschlüsselt auf folgende Schuljahre wird gebeten: 2000/01, 2001/02, 2002/03, 2003/04, 2004/05, 2005/06

Die folgenden Fragen beziehen sich auf das Bundesland Tirol.

1)             Wie hoch war der Anteil an SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemessen an der Gesamtzahl der SchülerInnen eines Jahrganges unter Berücksichtigung der SchülerInnen in AHS und in Sonderschulen (auch Landeseinrichtungen)?

2)      Wie war die Verteilung der SchülerInnen mit SPF aufgeschlüsselt nach Lehrplänen?

 

a)            aufgeschlüsselt nach Bezirken

b)            aufgeschlüsselt nach Schularten

c)      aufgeschlüsselt nach Schulstufen

 

3)             Wie viele Schulstunden wurden im Schuljahr 2005/06 für den Bereich Leseerziehung" verwendet und aus welchem Topf stammen diese Stunden?

4)      Wie viele Schulstunden wurden im Schuljahr 2006/07 für den Bereich Leseerziehung" verwendet und aus welchem Topf stammen diese Stunden?


5)   In den vergangen Jahren wurden die Empfehlungen von Fachleuten und Eltern über die benötigte Anzahl von Stützstunden beharrlich ignoriert und die Stunden lediglich nach Einschätzungen der Bezirksschulräte vergeben.

a)           Wie viele Stützstunden waren im vergangenen Schuljahr (2005/2006) zu wenig?

b)           Wie viele Stützstunden fehlen fürs aktuelle Schuljahr 2006/2007 um einen erfolgversprechenden integrativen Unterricht zu erreichen, bei dem die Einschätzungen der betreuenden Fachleute entsprechende Berücksichtigung finden können?

6)   Beim Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs werden Gutachten und die Meinung von Fachleuten eingeholt, die das betroffene Kind im täglichen Leben betreuen und deshalb auch gut kennen. Neben dem Gutachten der SPZ-LeiterInnen werden TherapeutInnen (LogopädInnen, Ergotherapeutlnnen, Mototherapeutlnnen, usw.) mit einbezogen, die im Normalfall auch eine Einschätzung abgeben, welche Förderungen wichtig sind und wie hoch das Ausmaß der Förderung sein sollte.

a)           Welche Rolle spielen diese Informationen bei der Vergabe/Zuteilung von Stützstunden?

b)           Wie viele Stunden wurden für das heurige Schuljahr 2006/2007 gewünscht/gefordert und wie viele Stunden wurden tatsächlich vergeben?

7)   Die Vergabe von Stützstunden für Kinder mit Behinderung in der Schulintegration findet jährlich statt.

a)           Werden Stützstunden für ein Kind angehoben, wenn von einem Schuljahr auf das andere die Anzahl der Unterrichtsstunden steigt (z.B. von der 2. auf die 3. Klasse Volksschule) - wird also die Anzahl der Stützstunden an die steigende Anzahl der Unterrichtsstunden angepasst?

b)           Werden die Stützstunden entsprechend der Anzahl der Hauptfächer angepasst?

c)            Nach welchen - allgemein gültigen - Richtlinien werden die Stützstunden für Kinder mit Behinderung im integrativen Unterricht an den sich ändernden Bedarf angepasst?