2692/J-BR/2009

Eingelangt am 16.06.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der BR Martin Preineder
Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
betreffend Lehrlinge beim AMS Niederösterreich

Angesichts der momentanen Wirtschaftskrise ist das Arbeitsmarktservice mit besonderen
Herausforderungen konfrontiert, denn die Wirtschaftskrise zeigt bereits Auswirkungen unter
anderem auf das Stellenangebot für Jugendliche: Beim AMS ist die Zahl der als arbeitsuchend
vorgemerkten Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 30 Prozent und die Zahl der
Lehrstellensuchenden um fast 15 Prozent gestiegen. Umso wichtiger ist, dass auch in der
Wirtschaftskrise Lehrlinge ausgebildet werden, denn die Qualifizierung der jungen Menschen
ist das wichtigste Instrument, um der steigenden Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken.
Bundesminister Dr. Mitterlehner und die 15 größten Lehrlingsausbildungsbetriebe Österreichs
haben nun den „Pakt für Lehrlinge" unterschrieben, worin sich die Unternehmen verpflichten,
ihren Lehrlingsstand im Ausbildungsjahr 2009/2010 zumindest konstant zu halten, wodurch
rund 11.000 Lehrlingen ein Lehrplatz geboten wird. Mit diesem Pakt soll den Jugendlichen
einerseits signalisiert werden, dass sie gebraucht werden, andererseits sollen auch andere
Unternehmen motiviert werden, (weiterhin) Lehrlinge auszubilden.

Mit Vorbildwirkung könnte auch das AMS in dieser wichtigen Frage vorangehen und jungen
Menschen Lehrplätze zur Verfügung stellen. Mit Stichtag 31.12.2007 waren im AMS bei der
Bundesgeschäftsstelle sowie bei den Landes- und Regionalgeschäftsstellen insgesamt 35
Lehrlinge, davon 27 weiblich, beschäftigt. Aus dem Geschäftbericht 2008 bzw. der
Planstellenverteilung 2008 des Arbeitsmarktservice Niederösterreich geht jedoch hervor, dass
in Niederösterreich überhaupt keine Lehrlinge ausgebildet wurden.

Die unterfertigten Bundesräte stellen daher in diesem Zusammenhang an den Bundesminister
für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende

Anfrage:

1)        Warum wurde im AMS Niederösterreich kein einziger Lehrling ausgebildet?

2)   Ist daran gedacht, gerade in diesen schwierigen Zeiten als Signal- und in Vorbildwirkung
jungen Menschen auch in der Landesgeschäftsstelle des AMS Niederösterreich bzw. seinen
Regionalgeschäftsstellen einen Ausbildungsplatz anzubieten?

3)        Wenn ja, wie viele Lehrstellen könnten geschaffen werden?